
Ein-Stärken-Aufdosierung ist gut verträglich

Eine rasche, hochdosierte Eskalationsstrategie ist dabei offenbar ähnlich sicher und wird ähnlich gut vertragen wie eine langsamere, stufenweise Aufdosierung des Allergens, berichtet eine Gruppe um Prof. Dr. Marek Jutel von der Abteilung für klinische Immunologie der Universität Breslau.
Ein gängiges subkutanes Depotpräparat wird in 14 wöchentlichen Einzelgaben über drei Dosisstufen verabreicht, erläutern die Forschenden. Im Anschluss bekommen die Betroffenen die maximal tolerierte Dosis in größeren Intervallen. Ein beschleunigtes Eskalationsregime, das sechs Injektionen mit der höchsten Allergenkonzentration vorsieht, vereinfacht die Aufdosierung und soll die Adhärenz steigern. Im Mittelpunkt einer randomisierten Studie standen nun Sicherheit und Verträglichkeit dieser Strategie. Teilnehmende waren Jugendliche und Erwachsene mit einer klinisch bestätigten IgE-vermittelten Hausstaubmilbenallergie.
Je etwa die Hälfte der 143 Patientinnen und Patienten absolvierte die beschleunigte bzw. die reguläre AIT-Eskalation. Erstere verursachte insgesamt deutlich häufiger unerwünschte Arzneimittelwirkungen (38,7 vs. 22,4 %), wobei es sich vorwiegend um leichte Lokalreaktionen handelte (36,0 vs. 19,4 %). Hinsichtlich systemischer und schwerwiegender Nebenwirkungen unterschieden sich die beiden Studienarme dagegen kaum. Jugendliche und Erwachsene vertrugen die Behandlung ähnlich gut.
Das beschleunigte Ein-Stärken-Aufdosierungsschema ist in Deutschland bereits seit März 2023 zugelassen, berichtet Prof. Jutel abschließend. Nichtsdestotrotz müssen künftige Studien das Nutzen-Risiko-Profil dieser Strategie weiter beleuchten, meint er.
Quelle: Jutel M et al. Allergy 2024 doi: 10.1111/all.16370
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