Einmalige orale Kortisongabe kann Halsschmerzen lindern

Elisa Sophia Breuer

Vorteil gegenüber Placebo macht sich aber erst 48 Stunden nach der Einnahme bemerkbar.
Vorteil gegenüber Placebo macht sich aber erst 48 Stunden nach der Einnahme bemerkbar. © fotolia/Lydie

Statt bei akuten Halsschmerzen mit einer nicht indizierten Antibiotikatherapie auf Besserung zu hoffen, kann man die Gabe von Dexamethason erwägen.

Kortikosteroide hemmen Entzündungen der Atemwege, also könnten sie durchaus auch Halsschmerzen reduzieren. Wie wirksam eine Einzeldosis ist, hat nun die Arbeitsgruppe um Dr. Gail Nicola Hayward vom Nuffield Department of Primary Care Health Sciences an der Universität von Oxford untersucht.

Für ihre Studie an 42 Praxen teilten die Forscher 565 Personen mit entzündetem Hals und Schluckbeschwerden in zwei Gruppen ein. Die eine bekam einmalig 10 mg Dexamethason oral, die andere Placebo. Innerhalb eines Tages besserten sich die Halsschmerzen bei allen Teilnehmern ähnlich schnell. Nach 48 Stunden zeigte sich hingegen ein signifikanter Vorteil im Verumarm: 35 % waren hier beschwerdefrei, aber nur 27 % unter Placebo.

Betrachtete man allerdings die Gesamtkohorte, hielten die Symptome unabhängig von der Behandlung durchschnittlich 2,5 Tage an. Auch die Zeit, die die Patienten auf der Arbeit fehlten, war ähnlich lang. Die Forscher vermuten, dass Personen mit starken Halsschmerzen stärker von Kortikoiden profitieren könnten, sie aber nicht an der Studie teilnahmen. Zwar ließ sich in früheren Untersuchungen ein größerer Effekt mit Kortison erzielen. Jedoch wurden hierbei die Steroide stets mit Antibiotika kombiniert. Demnach könnte ein Synergieeffekt die unterschiedlichen Ergebnisse erklären, so die Autoren.

Quelle: Hayward GN et al. JAMA 2017; 317: 1535-1543

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Vorteil gegenüber Placebo macht sich aber erst 48 Stunden nach der Einnahme bemerkbar.
Vorteil gegenüber Placebo macht sich aber erst 48 Stunden nach der Einnahme bemerkbar. © fotolia/Lydie