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Eisenmangel bei CED verhindern

Abdol Ameri

Mit Infusionen den Patienten wieder auf die Sprünge helfen. Mit Infusionen den Patienten wieder auf die Sprünge helfen. © Pixabay

Eisenmangel bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen lässt sich oral kaum beheben. Der Grund: die eingeschränkte Resorption vor allem bei aktiver Erkrankung. Anders ist das bei der intravenösen Gabe von Eisencarboxymaltose.

Vermehrte Infekte, Konzentrationsstörungen und Depressionen sollten bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) an einen Eisenmangel denken lassen, sagte Professor Dr. Jan Wehkamp von der Inneren Medizin I der Medizinischen Klinik Tübingen. Dieser geht auch auf eine entzündungsbedingt gestörte Eisenresorption zurück. So bilden Patienten mit chronischen Entzündungen vermehrt Hepcidin – wichtiger Eisenregulator und Akute-Phase-Protein. Der Stoff hemmt die Aufnahme von Eisen im Dünndarm und die Freisetzung aus den Speichern. Auf diese Weise kann unabhängig von der oralen Zufuhr und trotz gefüllter Eisenspeicher ein Mangel entstehen und – wenn dieser unbehandelt bleibt – eine Eisenmangelanämie. Deshalb sollten bei allen CED-Patienten konsequente Kontrollen des Eisenhaushalts erfolgen.

Und die sind einfach: Man bestimmt das Serumferritin sowie die Transferrinsättigung (TSAT), den Hämoglobinwert und das CRP. Letzteres wird benötigt, um den Serumferritin-Wert, der bei Entzündungen (falsch positiv) erhöht sein kann, richtig zu interpretieren, erläuterte Professor Dr. Joachim Labenz von der Inneren Medizin des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen.

Da orales Eisen bei CED schlecht resorbiert wird und überdies schlecht verträglich ist, empfiehlt die ECCO* eine intravenöse Eisengabe. Indiziert ist sie bei CED-Patienten mit klinisch aktiver Erkrankung, Unverträglichkeit von oralem Eisen, bei Hb-Werten von ≤ 10 g/dl (Grenzwert laut WHO zwischen 11 und 13 g/dl) sowie bei bestehendem Bedarf an die Erythropoese stimulierenden Agenzien.

Mit i.v. Eisencarboxymaltose (FCM, ferinject®) können die Eisenspeicher der Darmkranken rasch aufgefüllt werden, sagte Prof. Labenz. Durch die Behandlung normalisieren sich Hb, Serumferritin und TSAT auch langfristig. Die Gabe führt zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei guter Verträglichkeit. Ein bis zwei Infusionen reichen in der Regel aus. 

* European Crohn’s and Colitis Organisation

Quelle: Presse-Gipfel: „Eisenmangel im Kontext der CED: Neue Erkenntnisse aus der Klinik und der Praxis“, Update anlässlich des DGVS-Kongresses; Veranstalter: Vifor Pharma

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Mit Infusionen den Patienten wieder auf die Sprünge helfen. Mit Infusionen den Patienten wieder auf die Sprünge helfen. © Pixabay