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Erektile Dysfunktion durch Speed
Taiwanesische Kollegen befragten 1159 Männer im Alter zwischen 18 und 57 Jahren, die sich wegen illegalen Drogenkonsums im Entzug befanden, nach ihrem Sexualleben. Alle Patienten hatten ausschließlich Amphetamine missbraucht, keine weiteren Rauschmittel. Im Schnitt waren sie 30,7 Monate „auf Speed“, der Spitzenwert lag bei 252 Monaten, also 21 Jahren. Meist wurde der Stoff inhaliert, von vielen sogar dreimal täglich.
Die Hälfte der Männer gab an, der Stimulanzienkonsum habe ihre Sexualität nicht beeinflust. Die Antworten der anderen waren sehr unterschiedlich. Manche berichteten von intensiveren Orgasmen, verlängerter Ejakulationslatenz und verstärktem sexuellem Verlangen. Doch manche Befragten hatten auch gegenteilige Erfahrungen – weniger Lust und geringere Befriedigung sowie Abnahme der Penisrigidität.
Wie lange die Patienten bereits Amphetamin missbrauchten, war für das Auftreten der sehr heterogenen Effekte unerheblich, eine Assoziation fand sich jedoch zur Häufigkeit des Konsums. In einem Punkt war das Resultat allerdings konsistent: Im Vergleich zu 211 Kontrollpersonen wiesen die Speed-Junkies – gemessen am International Index for Erectile Function (IIEF) – signifikant häufiger eine erektile Dysfunktion auf (29,3 vs. 11,9 %). Auch adjustiert an andere Risikofaktoren bestand bei Amphetamin- konsum ein verdoppeltes ED-Risiko.
Quelle: Nan-Hua Chou et al., J Sex Med 2015; 12(8): 1694-1702; DOI: 10.1111/jsm.12926
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