Erste Daten aus zwei Phase-3-Studien sind vielversprechend

Roland Fath

Dupilumab kann Exazerbationen minimieren und die Lungenfunktion verbessern. Dupilumab kann Exazerbationen minimieren und die Lungenfunktion verbessern. © Zerbor – stock.adobe.com

Bei etwa jedem zweiten Patienten mit schwerer COPD kommt es auch unter LABA/LAMA/ICS weiter zu Exazerbationen. Therapeutische Innovationen lassen seit Jahren auf sich warten. Nun ruht die Hoffnung auf Biologika.

Die COPD ist deutlich heterogener als lange Zeit gedacht. Neben den beiden neuen Phänotypen emphysem-prädominant und bronchitis-prädominant sowie dem „Häufig-Exazerbierer“ werden mittlerweile auf Basis der Pathophysiologie auch Endotypen unterschieden. „Wir beginnen erst, die Endotypen zu verstehen“, sagte Prof. Dr. Timm Greulich von der Pneumo-Praxis Marburg. Es gibt zum einen Patienten mit Typ-1/3-Inflammation, bei denen v.a. die Neutrophilen im Blut erhöht sind. Zum anderen kennt man Fälle mit Typ-2-Inflammation inklusive Eosinophilie (≥ 300 Zellen/µl). 

Letzterer Typus trifft auf 20–40 % der COPD-Patienten zu. Mit den Eos steigt das Exazerbationsrisiko, und während einer Exazerbation kommt es zur verstärkten Freisetzung von IL-4 und IL-13, erklärte Prof. Greulich. „Der Häufig-Exazerbierer braucht besondere Aufmerksamkeit.“ Die Lungenfunktion nehme bei diesem Phänotyp um etwa ein Viertel schneller ab als bei Patienten mit weniger häufigen Exazerbationen. 

Das bessere pathophysiologische Verständnis hat zu neuen Therapieansätzen geführt. Ähnlich wie beim schweren eosinophilen Asthma lassen sich auch bei COPD mit Typ-2-Inflammation durch Dupilumab (Dupixent®) spezifische IL-4/13-Signalwege blockieren. 

30 % weniger Exazerbationen durch Dupilumab

Dieses Konzept erwies sich in zwei Phase-3-Studien als erfolgreich. Beide Male hatten Patienten mit moderater bis schwerer COPD und Eos ≥ 300/µl Dupilumab als Add-on zur maximalen Dreifachkombi erhalten. In BOREAS ging die Zahl der moderaten bis schweren Exazerbation unter Verum binnen eines Jahres um 30 % zurück, in der noch unveröffentlichten NOTUS-Studie um 34 %. Gleichzeitig verbesserte sich die Lungenfunktion um 60 bis 80 ml.

Quelle: Pressegespräch „COPD neu denken – die Pathophysiologie im Fokus“ anlässlich des DGP-Kongresses 2024; Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Dupilumab kann Exazerbationen minimieren und die Lungenfunktion verbessern. Dupilumab kann Exazerbationen minimieren und die Lungenfunktion verbessern. © Zerbor – stock.adobe.com