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EV+Pem verzögert Schmerzprogression und bessert Funktionsstatus

An der Phase-3-Studie EV-302 nahmen fast 900 Personen mit lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinomen teil. Dabei verdoppelte die Erstlinientherapie mit Enfortumab-Vedotin plus Pembrolizumab (EV+Pem) im Vergleich zur platinbasierten Chemotherapie fast das PFS und OS (12,5 vs. 6,3 Monate bzw. 31,5 vs. 16,1 Monate). Daten zu sekundären Endpunkten belegen nun, dass man dies nicht mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität oder einer symptomatischen Verschlechterung erkauft.
Die Behandlung mit EV+Pem war gut durchführbar und die Rate an Toxizitäten insgesamt niedriger als im Kontrollarm, berichtete Dr. Shilpa Gupta, Taussig Cancer Center Institute, Cleveland Clinic, Cleveland. Das Profil an unerwünschten Ereignissen unterscheide sich jedoch deutlich. So führt EV+Pem zu peripheren Neuropathien, Ausschlägen und Durchfällen, wohingegen bei der platinbasierten Chemotherapie Myelosuppression im Vordergrund steht.
Eine gute Kombination
Die Lebensqualität erhoben die Forschenden mit dem Fragebogen EORTC QLQ-C30, der tumorbedingte Beschwerden, körperliche, kognitive, emotionale und soziale Funktionen sowie den allgemeinen Gesundheitszustand erfasst. Mit dem BPI-SF (Brief Pain Inventory – Short Form) befragten sie die Patient:innen außerdem regelmäßig zu ihrer Schmerzsymptomatik.
Am Studienbeginn waren Lebensqualität und Schmerz-Scores bei den Teilnehmenden beider Arme ausgeglichen. Im Behandlungsverlauf berichteten die mit EV+Pem behandelten Erkrankten über eine ausgeprägtere Besserung ihrer stärksten Schmerzen; allerdings wurde der vorab definierte Schwellenwert für einen klinisch relevanten Unterschied nicht erreicht. Die Zeit bis zur Schmerzprogression fiel unter dem Prüfregime gut vier Monate länger aus als mit der Chemotherapie (14,2 vs. 10,0 Monate, p = 0,48).
Die mediane Dauer bis zur Verschlechterung der Lebensqualität und des allgemeinen Gesundheitszustandes war unter EV+Pem mit 5,9 Monaten ebenfalls länger als in der Kontrollgruppe (3,2 Monate). Darüber hinaus kam es im experimentellen Arm über die 26 Wochen zu einer funktionellen Besserung in allen untersuchten Domänen. Besonders stark hinsichtlich Schmerzen und Lebensqualität profitierten Betroffene mit mäßig schweren bis starken Schmerzen zu Studienbeginn. „Die Analyse zu patient:innenbezogenen Outcomes ergänzt die Daten zur klinischen Wirksamkeit und Sicherheit von EV+Pem und spricht für den Einsatz dieser Kombination beim fortgeschrittenen und metastasierten Blasenkrebs“, resümierte Dr. Gupta.
Quelle:
Gupta S et al. 2024 ASCO Annual Meeting; Abstract 4502
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