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Exzessive Tagesschläfrigkeit im Schlaflabor abklären lassen

Bis zu ein Fünftel der Bevölkerung hat das Problem einer ausgeprägten Schläfrigkeit an mindestens drei Tagen der Woche. Diese Menschen kommen nicht dagegen an, zu gewöhnlichen Wachzeiten ungewollt einzuschlafen. Passiert dies an mehr als vier Tagen der Woche und hält dieser Zustand über drei Monate an, spricht man von einer exzessiven Tagesschläfrigkeit.
Diese muss klar von der Fatigue abgegrenzt werden, schreiben Dr. James Brown und Dr. Himender K. Makker aus London. Fatigue-Patienten geben an, ständig müde und energielos zu sein und permanent das Bedürfnis zum Ausruhen zu haben. Sie schlafen in der Regel aber nicht ungewollt ein. Häufige Ursachen für Fatigue sind Depression und Anämie.
Nach Lebensstil, Arzneien und sozialen Einflüssen fragen
Die exzessive Tagesschläfrigkeit beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit der Betroffenen, sie kann ihnen und anderen auch gefährlich werden. Man schätzt, dass etwa ein Fünftel aller Verkehrsunfälle auf diese Störung zurückzuführen sind.
Als einfaches Instrument, um die Störung zu erkennen und zu quantifizieren, bietet sich für die Praxis der Epworth-Test (Epworth Sleepiness Scale) an. Er beschreibt acht Situationen, für die der Patient seine Neigung einzuschlafen mit einem Punktwert von 0 bis 3 quantifizieren muss.
Oft liegen Schlafapnoe oder periodische Bewegungen vor
Scheiden solche einfachen Erklärungen aus, sollten Patienten im Schlaflabor untersucht werden, um die Ursache zu identifizieren und adäquat zu behandeln. Besonders dringlich ist dies bei Menschen, die am Steuer oder bei der Bedienung von Maschinen einschlafen, die in Berufen mit besonderem Risiko arbeiten – Piloten, Busfahrer, LKW-Fahrer –, oder bei Menschen, die unter chronischen pulmonalen oder kardialen Erkrankungen leiden. Am häufigsten liegen einer exzessiven Tagesschläfrigkeit Insomnie, obstruktive Schlafapnoe, periodische Bewegungen der Extremitäten im Schlaf und Narkolepsie zugrunde:- Einer Insomnie kann man oft mit Schlafhygiene und Verhaltenstherapie beikommen.
- Die obstruktive Schlafapnoe lässt sich mittels CPAP-Beatmung am effektivsten behandeln. Auch eine Gewichtsreduktion hilft den häufig adipösen Patienten, die Schlafapnoe zu lindern.
- Periodische Bewegungen der Extremitäten während des Schlafs werden durch verstärktes körperliches Training reduziert sowie durch Verzicht auf Koffein und Medikamente wie Dopaminagonisten, Gabapentin oder Pregabalin.
- Die Narkolepsie ist eine neurologische Störung, hervorgerufen durch einen Mangel an Hypocretin-1 und -2. Um die Wachheit zu fördern, wird häufig Modafinil eingesetzt.
Quelle: Brown J, Makker HK. BMJ 2020; 368: m1047; DOI: 10.1136/bmj.m1047
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