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Finale OS-Analyse zum First-Line-Einsatz von Abemaciclib

Die präspezifizierte finale Auswertung der MONARCH-3-Studie ergab einen medianen OS-Vorteil von gut 13 Monaten zugunsten der First-Line-Behandlung mit Abemaciclib, aber keine Signifikanz gegenüber der endokrinen Monotherapie. Das PFS hingegen fiel im Prüfarm signifikant länger aus.
An der Phase-3-Studie MONARCH 3 nahmen insgesamt 493 postmenopausale Patient:innen mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem rezidiviertem HR+/HER2- Mammakarzinom teil. First line erhielten sie einen nicht-steroidalen Aromatasehemmer ± Abemaciclib. Das OS war ein sekundärer Studienendpunkt.
Nach median 8,1 Jahren Follow-up betrug das mediane OS in Prüfarm vs. Kontrolle 66,8 Monate versus 53,7 Monate (HR 0,804; p = 0,0664). Für die Betroffenen sei der deutliche numerische Vorteil von 13,1 Monaten klinisch relevant, auch wenn der berechnete Schwellenwert für eine Signifikanz (p = 0,034) nicht erreicht wurde, erläuterte Prof. Dr. Matthew P. Goetz, Mayo Clinic Rochester.
Der OS-Benefit wurde konsistent in den präspezifizierten Subgruppenauswertungen beobachtet, unter anderem für Erkrankte mit viszeraler Metastasierung. Sie lebten unter Abemaciclib mit 63,7 Monaten vs. 48,8 Monate median 14,9 Monate länger als jene im Kontrollarm (HR 0,758; p = 0,0757). Auch hier wurde der Schwellenwert für eine Signifikanz (p = 0,009) verfehlt. Nicht auszuschließen sei, so Prof. Goetz, dass die Folgetherapien nach First-Line-Behandlung das OS-Ergebnis beeinflusst haben. In der Kontrolle erhielten 32 % der Patient:innen nachfolgend einen CDK4/6-Inhibitor.
Der First-Line-Einsatz von Abemaciclib ist laut Prof. Goetz nicht infrage zu stellen – auch deshalb nicht, weil das PFS-Update einen weiterhin anhaltenden signifikanten Vorteil ergab und das chemotherapiefreie Überleben um gut 16 Monate verlängert wurde:
- Median blieben die Patient:innen 29 Monate vs. 14,8 Monate ohne Progression (HR 0,535; p < 0,0001). Die PFS-Kurven laufen weiter auseinander. Die Sechs-Jahres-Raten betrugen 23,3 % vs. 4,3 %.
- Personen im Abemaciclib-Arm benötigten erst nach median 46,7 Monaten eine Chemotherapie im Vergleich zu 30,6 Monaten in der Kontrolle (HR 0,693; p = 0,0010).
Auch im Langzeitverlauf traten laut Prof. Goetz keine neuen Sicherheitssignale auf. Bei insgesamt guter Verträglichkeit sei – wie von Abemaciclib bekannt – auf Diarrhöen zu achten. Das gelte auch für die Neutropenie, wenngleich diese seltener auftrete als unter anderen CDK4/6-Inhibitoren.
Quelle: Goetz M. SABCS 2023; Abstract GS01-12
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