FSME: Zehn neue Risikogebiete in Sachsen, Thüringen und Bayern

Dr. Alexandra Bischoff

Personen, die in betroffenen Landstrichen leben, arbeiten oder Urlaub machen möchten, sollten über das erhöhte Risiko einer FSME-Übertragung aufgeklärt werden. Personen, die in betroffenen Landstrichen leben, arbeiten oder Urlaub machen möchten, sollten über das erhöhte Risiko einer FSME-Übertragung aufgeklärt werden. © iStock/JFsPic

Insbesondere der Süden Deutschlands gilt als Hochburg für die Frühsommer-Meningo­enzephalitis. Nun hat das Robert Koch-Institut die Liste der Risikogebiete um zehn Kreise erweitert.

Die Zahl der 2017 gemeldeten Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) betrug 485 und damit 40 % mehr als im Vorjahr. Die Impfungen in den Risikogebieten hingegen stagnierten weiterhin, insbesondere in Baden-Württemberg. Im Mittel waren bundesweit 39 % der Schulanfänger in den betroffenen Gebieten geimpft. Bei Erwachsenen liegt die Impfquote vermutlich sogar weit darunter, obwohl sie im Gegensatz zu Kindern ein deutlich höheres Risiko für schwerere Verläufe und bleibende Komplikationen haben.

Zwar verläuft die Erkrankung bei etwa 70–95 % der Fälle entweder asymptomatisch oder unspezifisch (z.B. Fieber, Kopfweh) ohne typische neurologische Manifestationen (Meningitis, Enzephalitis, Myelitis). Dennoch könnte durch höhere Impfquoten ein Großteil der Erkrankungen verhindert werden, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI).

Neben den Hochburgen Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und südöstliches Thüringen zählen auch einzelne Kreise in Sachsen, Mittelhessen, Saarland und Rheinland-Pfalz zu den FSME-­Risikogebieten. Während in den Vorjahren nur 0–3 neue Gefahrenbezirke pro Jahr hinzukamen, waren es im vergangenen Jahr 10 (in Sachsen, Thüringen und Bayern). Somit kletterte die Zahl in Deutschland mittlerweile auf 156.

Spitzenreiter ist weiterhin Bay­ern (88 Kreise), gefolgt von Baden-Württemberg (43 Kreise), Thüringen (10 Kreise) und Hessen (9 Kreise). Aber auch in Bundesländern wie beispielsweise Niedersachsen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern, die nicht an gefährdete Regionen angrenzen, traten in den vergangenen Jahren vereinzelt FSME-Erkrankungen auf.

Deshalb sollten Sie insbesondere während der Zeckensaison bei Patienten mit entsprechender Symptomatik immer an eine FSME-Infektion denken. Personen, die in betroffenen Landstrichen leben, arbeiten oder Urlaub machen möchten, sollten Sie über das erhöhte Risiko einer FSME-Übertragung aufklären und folgende Präventivmaßnahmen empfehlen:

  • bei Spaziergängen feste Wege nicht verlassen
  • Unterholz, hohes Gras und Büsche meiden
  • helle, geschlossene Kleidung und feste Schuhe tragen
  • Auftragen von Repellents (Schutz hält einige Stunden)
  • nach dem Aufenthalt im Freien den Körper nach Zecken absuchen
  • bei Zeckenbefall Parasit umgehend entfernen und Wunde desinfizieren
  • FSME-Impfung (zeitlich begrenzter Schutz für Urlauber aus Nichtrisikogebieten: mindestens 2 Gaben des Impfstoffs)

Quelle: Robert Koch-Institut. Epid Bull 2018; 17: 161-173

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Personen, die in betroffenen Landstrichen leben, arbeiten oder Urlaub machen möchten, sollten über das erhöhte Risiko einer FSME-Übertragung aufgeklärt werden. Personen, die in betroffenen Landstrichen leben, arbeiten oder Urlaub machen möchten, sollten über das erhöhte Risiko einer FSME-Übertragung aufgeklärt werden. © iStock/JFsPic