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Gefährlich niedrig

Wenn der systolische Blutdruck auch unter physischer Anstrengung niedrig bleibt, kann dies auf eine kardiovaskuläre Erkrankung hindeuten. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie führt nicht etwa ein zu hoher, sondern ein zu niedriger Druck zu einer erhöhten Langzeitsterblichkeit.
Differenz zwischen Ruhe und Belastung ermittelt
Das Forscherteam um Professor Dr. Kristofer Hedman von der Universität Linköping wertete für seine Untersuchung Daten von über 7.000 männlichen Veteranen aus. Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 58 Jahre. Von Interesse waren der systolische Blutdruck in Ruhe und unter Belastung auf dem Laufbandergometer. Als Referenz dienten den Wissenschaftlern Werte aus der US-amerikanischen Datenbank FRIEND*. Eine gemessene systolische Spitze, die sich in den unteren 10 % der Vergleichswerte bewegte, wurde als „niedrig“ eingestuft, zwischen 10 und 90 % als „normal“ und über 90 % als „hoch“. Die Zuordnung der Differenz zwischen systolischem Druck in Ruhe und unter Belastung erfolgte gleichermaßen.
Weder ein insgesamt hoher oberer Druck noch ein entsprechend hoher Anstieg während der physischen Belastung konnte mit gestiegener Gesamtmortalität in Verbindung gebracht werden. Hingegen hatten Teilnehmer, deren Spitzenwerte beim Stresstest in die Kategorie „niedrig“ fielen, ein um 20 % höheres Risiko, innerhalb von 20 Jahren zu sterben, als solche mit normalen Werten.
Berücksichtigte man bereits vorhandene Risikofaktoren und die Medikation, gab es statistisch gesehen keinen Unterschied mehr. Eine geringe Differenz zwischen Ruhe- und Belastungswert blieb jedoch auch nach Einbezug aller Faktoren signifikant mit einer erhöhten Mortalität assoziiert (Hazard Ratio 1,11).
* Fitness Registry and the Importance of Exercise: A National Database
Quelle: Hedman K et al. J BMJ Open Sp Ex Med 2021; 7: e001106; DOI: 10.1136/bmjsem-2021-001106
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