Orthostatische Hypotonie als Marker für erhöhtes Demenzrisiko

Birgit Maronde

Sinkt der Blutdruck nach dem Aufstehen, steigt das Demenzrisiko. Sinkt der Blutdruck nach dem Aufstehen, steigt das Demenzrisiko. © iStock/bluecinema

Eine systolische orthostatische Hypotonie kündigt bei alten Menschen womöglich eine Demenz an. Dafür spricht eine Langzeitstudie mit 2131 Teilnehmern, die zu Beginn im Durchschnitt 73 Jahre alt und kognitiv unauffällig waren.

Bei 14,5 % von ihnen ließ sich in den ersten fünf Jahren eine orthostatische Hypotonie nachweisen, bei 9 % sank nach dem Positionswechsel ausschließlich der systolische Wert um mindestens 15 mmHg, bei 6,2 % allein der diastolische um mindestens 7 mmHg.

Variabilität der Messwerte erhöht auch die Gefahr

Im Beobachtungszeitraum von zwölf Jahren entwickelten 462 Teilnehmer (22 %) eine Demenz. Nur für diejenigen mit systolischer orthostatischer Hypotonie war das Risiko für die Erkrankung erhöht (Hazard Ratio, HR 1,37). Potenzielle Einflussfaktoren wie Blutdruck im Sitzen, antihypertensive Therapie, zerebrovaskuläre Erkrankungen oder Diabetes hatten die Wissenschaftler herausgerechnet. Eine große Variabilität der Blutdruckwerte bei wiederholt durchgeführten Aufstehtests ging ebenfalls mit einer erhöhten Demenzgefahr einher (HR 1,35).

Quelle: Rouch L et al. Neurology 2020; DOI: 10.1212/WNL.0000000000010420

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