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Gegen fünf Typen gleichzeitig

Bei erhöhtem Risiko für Meningokokkenerkrankungen sollen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mittels Konjugatvakzine gegen die Serovare A, C, W und Y immunisiert werden sowie zusätzlich mit einem separaten Impfstoff gegen Meningokokken des Typs B.
Ein neuer pentavalenter Impfstoff (MenABCWY) könnte das Vorgehen vereinfachen, meinen Wissenschaftler um Dr. James Peterson vom Forschungsinstitut Lewis Research in Salt Lake City. Sie haben die Vakzine bei gesunden Menschen im Alter zwischen 10 und 25 Jahren getestet. Dabei prüften sie placebokontrolliert Immunogenität und Sicherheitsprofil im Vergleich zu den gängigen Impfstoffen gegen die vier Serotypen A, C, W und Y (MenACWY) sowie das Serovar B (MenB).
Der pentavalente Impfstoff führte zu einer stabilen Immunantwort, die den Effekten von MenACWY keineswegs unterlegen ist, berichten die Wissenschaftler. Auch gegen die Erreger des Serovars B ließ sich ein Anstieg der Antikörper um den Faktor 4 oder mehr beobachten, was ebenfalls eine Nichtunterlegenheit gegenüber dem herkömmlichen, monovalenten Impfstoff bedeutetet.
Keine Unterschiede im Sicherheitsprofil
Leichte oder mittelschwere Impfreaktionen kamen in allen Gruppen gleich häufig vor. Ihr Auftreten war davon unabhängig, ob der Betroffene zuvor bereits mit einem tetravalenten MenACWY geimpft worden war oder nicht, erläutern Dr. Peterson und seine Kollegen.
Der pentavalente Impfstoff schützt demzufolge ebenso effektiv vor einer Menigokokkeninfektion wie die etablierten Impfstoffe, die aber getrennt voneinander gespritzt werden müssen, schreiben die Wissenschaftler abschließend. Auch das Sicherheitsprofil des neuen Arzneimittels spreche für seinen Einsatz. Zumindest bei Erwachsenen dürfte sich durch die pentavalente Meningokokkenvakzine das Impfschema merklich vereinfachen.
Quelle: Peterson J et al. Lancet Infect Dis 2023; DOI: 10.1016/S1473-3099(23)00191-3
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