Gurkenwasser gibt den Muskeln Saures

Die saure Flüssigkeit, in der Gurken eingelegt werden, kann bei zirrhosebedingten Muskelkrämpfen helfen. Darauf weist eine prospektive Studie mit 82 hepa­tologischen Patienten hin, die an Muskelkrämpfen litten.

In der Untersuchung waren die Betroffenen randomisiert zwei Therapiegruppen zugeordnet worden. Im Gurkenwasser-Arm nahmen die Teilnehmer beim Eintreten von Muskelkrämpfen einen Esslöffel saurer Gurkenflüssigkeit ein, im Kontrollarm schluckten sie einen Esslöffel Leitungswasser. Die von den Patienten im Saure-Gurken-Arm berichtete Reduktion der Krampf­intensität war deutlich stärker als die im Kontrollarm.

Nach Meinung von Prof. Dr. Christian­ Trautwein­ von der Uniklinik der RWTH Aachen verdeutlicht diese Studie im Wesentlichen zwei Punkte: 

1. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Menschen helfen.
2. Mit der richtigen Fragestellung und Aufarbeitung lässt sich nahezu alles publizieren.

Muskelkrämpfe treten bei einer Leberzirrhose häufig auf. Die Lebensqualität der Betroffenen ist meist in relevantem Maße eingeschränkt. Zu den prinzipiell denkbaren medikamentösen Ansätzen zählen Baclofen, Chinidin oder Albumininfusionen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Optionen ist allerdings nicht günstig, so Prof. Trautwein.

Quelle: 31. Gastroenterologie-Update-Seminar