Helicobacter pylori effektiv mit Bismut-Quadrupeltherapie bekämpfen

Die Eradikation von Helicobacter pylori ist eine Herausforderung: Die derzeit angewandten Therapieschemata erreichen keine 100%ige Heilungsrate. Aufgrund der Resistenzlage insbesondere in Bezug auf Clarithromycin wird die traditionelle Dreifachtherapie, bestehend aus einem Protonenpumpeninhibitor (PPI) und zwei Antibiotika, zumeist nicht mehr als akzeptabel angesehen.

Wie es um die Wirksamkeit und die Sicherheit einer Bismut-Quadrupeltherapie in Europa bestellt ist, untersuchten Forscherinnen und Forscher um Dr. Llum Olmedo von der Universitat Internacional de Catalunya, Barcelona. Dazu werteten sie Daten des Europäischen Registers zum Helicobacter-pylori-Management (Hp-EuREG) aus.

Von den insgesamt 49.690 Patientinnen und Patienten, die von 2013 bis 2021 registriert waren, hatten 31 % ein Behandlungsschema auf Bismutbasis erhalten. Das Durchschnittsalter lag bei 50 Jahren, 62 % waren weiblich. Bei den Indikationen handelte es sich überwiegend um nicht abgeklärte Dyspepsien (21 %), funktionelle Dyspepsien (33 %) und peptische Ulzera (17 %). Das am häufigsten verordnete Therapieregime mit 43 % war eine Fixkombination der Wirkstoffe Bismut, Metronidazol und Tetrazyklin in einer Kapsel plus ein PPI. In den restlichen Fällen handelte es sich um andere Bismut-Quadrupelschemata mit verschiedenen Antibiotikakombinationen, etwa Clarithromycin und Amoxicillin oder Levofloxacin und Amoxicillin, jeweils mit Bismut und einem PPI kombiniert.

Mit der Fixkombination plus PPI wurde in allen geografischen Gebieten homogen nach zehn Tagen eine Wirksamkeitsrate von über 90 % erreicht, schreibt das Team. Bei getrennter Antibiotikaverschreibung in den übrigen unterschiedlichen Bismut-Vierfachtherapien konnte eine solche Heilungsrate erst nach 14 Behandlungstagen erzielt werden.

Der Einsatz der Bismut-Quadrupeltherapie in Europa stieg von 8,6 % im Jahr 2013 auf 39 % im Jahr 2021 an, erläutern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Studie lege nahe, dass insbesondere die Einzelkapsel-Quadrupeltherapie in verschiedenen Situationen sicher und wirksam sei. Sie empfehlen, diese Kombinationen in allen Regionen Europas verfügbar zu machen. 

Quelle: Olmedo L et al. Gut 2024; 74: 15-25; doi: 10.1136/gutjnl-2024-332804