Hörschäden durch rauchende Mütter

Für ihre Versuche mischten die Wissenschaftler schwangeren Mäusen so viel Nikotin ins Trinkwasser, 
dass die Blutspiegel etwa denen einer starken Raucherin entsprachen. Nach der Geburt sorgte nikotinhaltiges Wasser dafür, dass der Nachwuchs via Muttermilch exponiert blieb. Im Alter von drei Wochen, das etwa dem menschlichen Grundschulalter entspricht, wurde die Reifung der Synapsen im N. lemniscus lateralis des Hirnstamms analysiert. Dieser Kern ist an der Kodierung zeitlicher Schallmuster beteiligt.

Nikotin schädigt das Hörvermögen von Kindern

Die Amplitude des exzitatorischen Inputs, den die Zellen im ventralen N. lemniscus lateralis aus dem Cochleariskern erhielten, war bei den Jungtieren nikotinexponierter Muttertiere deutlich reduziert – im Vergleich zu Kontrolltieren. Dies wiederum führte zu einer erheblichen Verringerung der Aktionspotenziale, die diese Neurone generierten – und mit denen sie die auditive Information an die nächste Station der aufsteigenden Hörbahn weiterleiteten.

Zugleich beobachteten die Wissenschaftler, dass der a7-Subtyp der nikotinischen Acetylcholinrezeptoren auf diesen Neuronen in der Entwicklung verzögert herunterreguliert wurde. Dieser Rezeptor trägt normalerweise zur Reifung der Hirnströme während der frühen Entwicklung des Gehirns bei.

Quelle: Baumann VJ, Koch U J Physiol 2017; online first