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Wann Babys welche Beikost brauchen: Experten-Empfehlungen zur Beratung rund ums Thema Kindernahrung
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Säuglinge erhalten idealerweise mindestens über die ersten vier Lebensmonate hinweg ausschließlich Muttermilch – und auch nach Einführung der Beikost sollte weiter gestillt werden. Der Zeitpunkt des Abstillens richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen von Mutter und Kind, heißt es in einem Konsensuspapier der Initiative „Gesund ins Leben – Netzwerk junge Familie“. Diese Empfehlungen gelten gleichermaßen für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko.
Nach einem halben Jahr reicht Muttermilch allein nicht aus
Favorisiert wird das Stillen nach Bedarf, das heißt: Das Baby entscheidet, wann und wie viel es trinken will. Dabei können die pro Mahlzeit aufgenommenen Trinkmengen über den Tag deutlich variieren und trotzdem im grünen Bereich liegen. Nur in besonderen Situationen – etwa bei geringer Gewichtszunahme – kann es erforderlich werden, das Kind zum Trinken anzuhalten und eventuell dafür auch aufzuwecken. Grundsätzlich jedoch sollte der Rhythmus des Kindes so wenig wie möglich gestört werden.
Teilstillen ist besser als gar nicht stillen. Für das Zufüttern in den ersten Lebensmonaten – und gegebenenfalls über das gesamte erste Lebensjahr hinweg – sind Säuglingsanfangsnahrungen geeignet. Folgenahrungen dagegen kommen erst im Zuge der Beikosteinführung zum Zuge.
Muttermilchersatz entsprechend den gesetzlichen Standards gibt es auf der Basis von Kuhmilcheiweiß oder Ziegenmilcheiweiß. Säuglingsnahrung auf Sojaproteinbasis wird aufgrund des hohen Gehalts an Phytoöstrogenen kritisch bewertet. Sie sollte gemäß des Konsensuspapiers nur bei begründeter Indikation und nach Rücksprache mit dem Pädiater gegeben werden.
Probiotika ohne nachgewiesene Vorteile
Ausdrücklich ist Eltern zudem davon abzuraten, Flaschennahrung für Säuglinge aus Milch oder anderen Rohstoffen selbst herzustellen. Denn eine falsche Zusammensetzung kann die Gesundheit des Kindes erheblich gefährden.
Nicht oder nicht ausschließlich gestillte Säuglinge mit familiärem Allergierisiko erhalten günstigerweise im ersten Lebensjahr – mindestens bis zum Beginn des fünften Monats – eine Säuglingsnahrung mit hydrolisiertem Eiweiß (HA-Nahrung). Grundlage für diese Empfehlung ist die GINI(German Infant Nutritional Intervention)-Studie, in der eine geringere Ekzeminzidenz beobachtet wurde. Allerdings, so heißt es in dem Konsensuspapier, seien die in GINI verwendeten HA-Produkte auf dem deutschen Markt in derselben Form nicht mehr erhältlich.
Die Autoren sind sich einig, dass mit Probiotika angereicherte Säuglingsnahrung nach derzeitiger Datenlage keine nachgewiesenen Vorteile hat. Das richtige Zeitfenster zum Beginn der Beikostfütterung liegt zwischen dem Beginn des fünften und dem Anfang des siebten Monats. Denn im zweiten Lebenshalbjahr kann mit Muttermilch allein der Bedarf des Kindes an Eisen, Vitamin B6, Zink, Phosphor, Magnesium und Kalzium nicht mehr gedeckt werden.
Babys brauchen Supplemente
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