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Kinderarzt räumt mit gastroenterologischen Mythen auf

Lange galt die tägliche Trinkmenge von mindestens zwei Litern als Voraussetzung für ein gesundes Leben. Kaffee und Tee mussten dabei außen vor bleiben, verstärken sie doch die Diurese. Sucht man allerdings nach Beweisen für diese Vorgabe, wird es duster im Märchenwalde: Studien, die diese Empfehlung stützen, gibt es nämlich nicht, erklärt Professor Dr. Stefan Wirth vom Helios Universitätsklinikum in Wuppertal. Statt fixer Mengen empfiehlt er für gesunde Kinder und Erwachsene, sich einfach nach dem natürlichen Durstgefühl zu richten. Meist ergeben sich dann 1200–1500 ml pro Tag, und koffeinhaltige Getränke dürfen durchaus in die Rechnung eingehen.
Verstopfung lässt sich nicht wegtrinken
Dabei räumt Prof. Wirth gleich noch mit einem anderen Mythos auf: Eine erhöhte Trinkmenge hilft nicht gegen Obstipation. Kinder, die ihre tägliche Trinkmenge um die Hälfte steigern, müssen zwar möglicherweise häufiger aufs Klo – aber nur zum Wasserlassen. Stuhlkonsistenz und -frequenz bleiben dagegen unbeeinflusst.
Zu wenig Elektrolyte und zu viel Zucker
Quelle: Wirth S. Monatsschr Kinderheilkd 2018; 166: 1087-1089
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