Obstipation

Definition

Von einer Obstipation oder Verstopfung wird gesprochen, wenn die Darmentleerung erschwert ist und seltener als dreimal wöchentlich stattfindet. In Deutschland tritt eine Verstopfung bei ca. 20% der Bevölkerung gelegentlich auf, überwiegend bei Frauen und können akut oder chronisch verlaufen. 

Eine akut einsetzende Verstopfung kommt relativ selten vor und können auf einen Darmverschluss hindeuten oder Folge eines Schlaganfalls oder Bandscheibenvorfalls sein. Die chronische Verstopfung wird auf Grundlage ihrer Ursachen in drei Gruppen eingeteilt: die kologene Obstipation, die anorektale Obstipation und die idiopathische Obstipation.

Ursächlich können u.a. krankhafte Veränderungen des Darmes, Fehlernährung, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, Stoffwechselstörungen bzw. Störungen des Elektrolythaushaltes, geringe körperliche Bewegung, neurologische Erkrankungen oder Medikamente sein.

Anzeige
Symptomatik

Typische Symptome sind:

  • eine zu hohe Konsistenz des Stuhls  und/oder
  • eine zu lange Verweildauer des Stuhls im Darm
  • geringes Stuhlvolumen
  • Probleme beim Absetzen des Stuhls
Mehr zum Thema

Chronische Obstipation

Die Therapie der chronischen Obstipation hängt davon ab, ob eine Stuhlentleerungsstörung besteht oder ein verlangsamter Transit. Mit Spezialverfahren…

mehr
Anzeige
Untersuchung
  • Palpation des Abdomens
  • digital-rektalen Untersuchung
  • Abdomensonographie
  • Koloskopie
  • Defäkographie
  • Hinton-Test
  • Anorektale Manometrie
Mehr zum Thema

Öfter als dreimal am Tag oder drei Tage lang überhaupt nicht: Die Definition von Diarrhö und Obstipation fällt leicht. Die Ursachensuche dagegen kann…

mehr

Chronische Obstipation

Toilettentraining, Ernährungsumstellung und Medikamente – damit lässt sich einer funktionellen chronischen Obstipation bei Kindern und Jugendlichen…

mehr
Labor
  • basales TSH
  • Serumelektrolyte
  • Blutzucker
Anzeige
Pharmakotherapie und nichtinvasive Therapie

Die Therapie erfolgt im Rahmen eines Stufenschemas:

  1. Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreiche Kost, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ggf. die Änderung der Lebensgewohnheiten
  2. Anregung der Darmtätigkeit mit Hilfe von Füll- und Quellstoffen
  3. Zusätzliche Gabe stimulierender Abführmittel
Mehr zum Thema

Viele Patienten leiden zwar unter Verstopfung, kommen jedoch aus anderen Gründen in die Praxis. Darmbeschwerden schildern sie höchstens in einem…

mehr

Viele Schmerzpatienten brechen eine Opioidtherapie ab, weil sie stark unter einer Obstipation leiden. Das lässt sich vermeiden, indem man ihnen…

mehr

Patienten mit chronischer funktioneller Verstopfung kann mit Laxanzien oft nicht ausreichend geholfen werden. Eine neue Studie weckt nun die…

mehr

Obstipation

Was hilft wirklich gegen Verstopfung? Die Optionen reichen von Polyethylenglykol bis hin zu Präparaten auf Fruchtbasis.

mehr

Stuhlfrequenz

Gegen chronische Verstopfung gibt es viele Mittel. Am zufriedensten waren die Probanden einer Studie mit Kiwis. Und das hat seinen Grund.

mehr

Chronische Obstipation

Viel trinken, viel bewegen: Diese traditionellen Ratschläge nützen wenig bei chronischer Verstopfung. Stattdessen setzt die aktualisierte…

mehr

Elektroakupunktur

Bei Krebspatienten mit opioidinduzierter Obstipation kann eine Elektroakupunktur die Stuhlfrequenz erhöhen, so das Ergebnis einer Studie aus China.

mehr
Prävention
Mehr zum Thema

Die Schmerzen lassen nach, dafür quält den Patienten nun die Obstipation. So geht es Vielen unter einer Opioid-Therapie. Diesem oft vernachlässigten…

mehr
Leitlinien

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS):
Chronische Obstipation

Patienteninformationen

Informationen von Arzt zu Patient: Verstopfung - so kommt der träge Darm in Gang

In verschiedenen Sprachen:

Patienteninformation zu Obstipation: Deutsch
Patienteninformation zu Obstipation: Russisch

Kasuistik
Mehr zum Thema

Eine chronische Verstopfung kann das Rektum immens vergrößern und dadurch eine OP erforderlich machen. Dies zeigt die Kasuistik einer Seniorin, die…

mehr
Abrechnung

Verschenken Sie kein Honorar: Das „Gebühren-Handbuch digital“ ist die ideale Weiterentwicklung der Printausgabe des bekannten „Medical Tribune Gebühren-Handbuchs“ - statt 2000 Buchseiten der schnelle digitale Zugriff.

Was Ihnen die Abrechnung leichter macht:

  • die immer aktuelle Fassung von EBM und GOÄ (Einheitlicher Bewertungsmaßstab und Gebührenordnung für Ärzte)
  • Tipps und Experten-Kommentare zur Honorarabrechnung (EBM/GOÄ), graphisch aufbereitet und leicht verständlich
  • Kommentare von Kollegen lesen und selbst kommentieren
  • persönliche Notizen und Lesezeichen setzen

Zum Gebühren-Handbuch digital »

Fortbildungen

Keine Fortbildung für diesen Fachbereich gefunden

Alle Fortbildungen




Diese Informationen dienen ausschließlich der Aus- und Weiterbildung von Angehörigen und Studenten der medizinischen Fachkreise (z.B. Ärzte) und enthalten nur allgemeine Hinweise. Sie dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden und sind kein Ersatz für eine ärztliche Beratung oder Behandlung. Die jeweiligen Autoren haben die Inhalte nach bestem Wissen gepflegt. Dennoch sollten Sie die Informationen stets kritisch prüfen und mit zusätzlichen Quellen vergleichen. Die Autoren und die Betreiber von medical-tribune.de übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch nicht-kontrollierte Anwendung von Empfehlungen und Inhalten entstehen. Beiträge, die Angaben zum Einsatz und zur Dosierung von Medikamenten machen, sind die persönliche Einschätzung der Autoren. Sie ersetzen nicht die Empfehlungen des Herstellers oder des behandelnden Arztes oder Apothekers.