Analkarzinom
Das Analkarzinom ist eine bösartige Geschwulst am After. Liegt der Tumor zwischen der Linea dentata und der Linea anocutanea, spricht man von einem Analkanalkarzinom. Davon abzugrenzen sind die Analrandkarzinome an der Haut-Schleimhaut-Grenze.
Mit einem Anteil von etwa 2–4% aller Krebserkrankungen des Dickdarms, sind Analkarzinome relativ selten, wobei die Inzidenz zunimmt. Sie treten häufig nach dem 60. Lebensjahr auf.
Zu den Risikofaktoren zählen:
- Infektion mit Humanen Papillomaviren
- Immunsuppression, z.B. nach Organtransplantation, oder HIV-Infektion
- (ungeschützter) analer Geschlechtsverkehr
- zurückliegende Geschlechtskrankheiten, hohe Anzahl an Geschlechtspartnern
- Rauchen
Charakteristische Symptome fehlen. Zur Symptomatik gehören Gewichtsabnahme, Symptome der Anämie, Änderungen der Stuhlgewohnheiten, Pruritus ani, Schmerzen bei der Defäkation, Ileus, Blutungen, Brennen, Nässen und Fremdkörpergefühl..
Die sorgfältige körperliche Untersuchung sollte bestehen aus:
- Inspektion
- Proktoskopie
- Rektoskopie mit evtl. Entnahme von Gewebeproben
- Palpation der inguinalen Lymphknoten
Die Therapie ist abhängig von der Lokalisation und Ausbreitung des Tumors. Grundsätzliches Ziel ist aber immer die vollständige Entfernung des Tumorgewebes.
Standardtherapie bei allen Analkarzinomen ist die kombinierte Radiochemotherapie. Kleine Hauttumoren ohne nachgewiesene Lymphknotenmetastasen und ohne Infiltration in die Tiefe des Analkanals können lokal entfernt werden. Gegebenenfalls ist eine Rektumexstirpation notwendig (z.B. bei Resttumor, Tumorrezidiv oder persistierenden Komplikationen nach Radiochemotherapie).
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO),Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie (SGH), Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO):
Rektumkarzinom (Stand Oktober 2018)
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