Barrett-Ösophagus
Die als Krebsvorstufe angesehene krankhafte Gewebeveränderung des distalen Ösophagus ist häufig Folge einer chronischen Refluxerkrankung. Durch den Rückfluss der Magensäure in den Ösophagus wandelt sich das gesunde Plattenepithel der unteren Speiseröhre in ein Zylinderepithel (mit Becherzellen) um.
Zehn Prozent aller Refluxpatienten bilden einen Barrett-Ösophagus aus, wobei Männer mit einem Verhältnis von 4:1 häufiger betroffen sind.
Die Umwandlung des Gewebes erfolgt in der Regel ohne charakteristische Symptome. Die allgemeinen Beschwerden unterscheiden sich daher meist nicht von denen der Refluxkrankheit oder einer Ösophagitis. Vor allem Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein und Schluckbeschwerden sind kennzeichnend.
Bei mehrjährig bestehenden Refluxbeschwerden sollte eine Endoskopie (einschließlich Biopsie) erfolgen. Histologisch können die typischen Zellveränderungen eindeutig identifiziert werden.
Um eine mögliche Krebsentwicklung führzeitig zu erkennen, sollte nach Diagnosestellung eine regelmäßige endoskopische Kontrolle erfolgen, spätestens jedoch ein Jahr nach erstmaligem Nachweis von Zylinderepithel im Ösophagus.
Zusätzlich zur hochauflösenden Videoendoskopie kommen die klassische Chromoendoskopie sowie die computergestützte Chromoendoskopie (z.B. mit Narrow-Band-Imaging) zur Anwendung. Diese ersetzen zwar die videoendoskopischen Verfahren nicht, bieten aber einen zusätzlichen Informationsgewinn.
Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten und der Lebensweise ist wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Therapie. Die Ernährung sollte proteinreich sein und aus mehreren, kleinen Mahlzeiten bestehen. Scharfe und fetthaltige Speisen, Süßspeisen und Zitrusfrüchte sind tabu.
Zur Behandlung des Reflux können Medikamente wie Protonenpumpenhemmer zum Einsatz kommen, die den Säureanteil verringern.
In manchen Fällen kann eine Fundoplikatio erforderlich sein, bei der der Verschlussmechanismus der Speiseröhre verbessert wird. So kann die Säure vom Magen nicht mehr in die Speiseröhre zurückfließen.
Von einer endoskopischen Ablation der nicht-neoplastischen Barrettschleimhaut wird aufgrund des hohen Komplikationsrisikos (im Kontrast zum vergleichsweise niedrigen Nutzen) abgeraten. Erst wenn eine intraepitheliale Neoplasie im Barrett-Ösophagus nachgewiesen wurde, die durch einen externen Referenzpathologen zu bestätigen ist, und sichtbare Veränderungen vorliegen, soll eine endoskopische Resektion erfolgen.
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS):
Gastroösophageale Refluxkrankkheit
Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie:
Gastro-ösophagealer Reflux im Kindesalter
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