Fettleber/Fettleberhepatitis

Definition

Von einer Fettleber (Steatosis hepatis) spricht man, wenn mindestens 50 % der Leberzellen von Verfettung betroffen sind. Finden sich darüber hinaus entzündliche Veränderungen, die keiner Infektion zuzuordnen sind, ist von einer Fettleberhepatitis die Rede. Diese kann sowohl alkohol-indiziert sein (alkoholische Steatohepatitis) oder Ursachen wie beispielsweise Adipositas, Medikamente oder Diabetes haben (nicht-alkoholische Steatohepatitis). Bei beiden Fettleberentzündungen kann langfristig die Leber vernarben und eine Zirrhose entstehen.

Mehr zum Thema

Neudefinition der NAFLD

Die Stimmen werden lauter: Die Bezeichnung nicht-alko­holische Fettlebererkrankung muss umgehend durch die positiver besetzte Definition ersetzt…

mehr
Anzeige
Symptomatik

Fettleber:

  • Diffuse, uncharakteristische Schmerzen
  • Druck- und Völlegefühl im Oberbauch
  • Müdigkeite
  • Konzentrationsstörungen

Fettleberhepatitis:

  • Starke Oberbauchbeschwerden
  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Gelbsucht
  • Fieber
  • Verschlechterung des Allgemeinzustandes
  • Eventuell Ansammlung von Bauchflüssigkeit
Anzeige
Untersuchung

In der Anamnese sollte die gesamte Krankengeschichte inkl. aller Symptome erfasst werden und ein besonders Augenmerk auf einen möglichen Alkoholmissbrauch gelegt werden. Im Tastbefund kann in einem frühen Stadium eine vergrösserte, leicht druckschmerzhafte, relativ weiche Leber gespürt werden. In einem späteren Stadium ist das Lebergewebe zunehmend verhärtet.

An bildgebender Diagnostik wird eine Sonographie eingesetzt. Um andere Erkrankungen auszuschließen können auch Endosonographie, MRT-Untersuchungen oder eine ERCP-Untersuchung notwendig sein.

Im Rahmen einer Leberpunktion kann durch eine Biopsie die Diagnose histologisch gesichert werden.

Mehr zum Thema

Patienten mit Verdacht auf nicht-alkoholische Fettlebererkrankung können nicht alle einer Leberbiopsie unterzogen werden. Ein britisch-italienisches…

mehr

Alkohol ist der Leberschädling Nummer 1. Doch nicht alle Erkrankungen des Organs gehen auf sein Konto. Gerade bei der Fettleber werden andere…

mehr
Labor
  • erhöhte Cholestase (insbes. Gamma-GT)
  • erhöhte Transaminasen
  • Leukozytose
  • erhöhtes C-reaktives Protein
Mehr zum Thema

In Deutschland läuft jeder Vierte mit erhöhten Leberwerten herum. Auch wenn es sich dabei oft um einen Zufallsbefund handelt, muss die Ursache…

mehr
Anzeige
Differenzialdiagnostik
  • virale Hepatitis
  • autoimmune Hepatitis
  • toxische Schädigungen
  • Morbus Wilson
  • alpha-1-Antitrypsinmangel
Pharmakotherapie und nichtinvasive Therapie

Die einzig mögliche Therapie einer Fettleber besteht in der Vermeidung der jeweiligen Ursachen:

  • Alkoholabstinenz
  • Absetzen der leberschädigenden Medikamente
  • Behandlung des Diabetes mellitus
  • Reduktion des Ãœbergewichts
  • Ernährungsumstellung
  • Regelmässige Bewegung
  • Behandlung von Fettstoffwechselstörungen
Mehr zum Thema

Gibt es bald ein Medikament zur Therapie der nicht-alkoholischen Steatohepatitis? Die ersten Ergebnisse einer Phase-3-Studie zur Behandlung mit…

mehr

Meist gelingt es nicht, den Fettgehalt der Leber durch Abnehmen zu senken. Empagliflozin könnte eine Option sein, um einer nicht-alkoholischen…

mehr

Entwickelt sich im Rahmen einer nicht-alkoholischen Fettleber eine Hepatitis, verschlechtert sich die Prognose deutlich. Es drohen Zirrhose, Krebs…

mehr

1200 Kalorien am Tag, dazu ein Glas Tomatensaft. So könnte die Diätempfehlung für Kinder mit Fettleber lauten – zumindest, wenn man den Ergebnissen…

mehr

Immer mehr Kinder und Jugendliche entwickeln eine nicht-alkoholische Fettleber – ein beunruhigender Trend, nicht zuletzt wegen der mangelnden…

mehr

Der Entwicklung einer nicht-alkoholischen Fettleber kann im Grunde jeder selbst entgegenwirken. Mit welchen Mitteln, weiß Professor Dr. Norbert…

mehr
Invasive und Interventionelle Therapie

In schweren Fällen und bei einer Leberzirrhose kann eine Lebertransplantation notwendig sein.

Mehr zum Thema

Abnehmen kann die Entwicklung einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis stoppen oder gar umkehren.

mehr

An einer nicht-alkoholischen Fettleber ist meist das Ãœbergewicht schuld. Die bariatrische Chirurgie bietet daher eine Therapieoption.

mehr

Nach einem bariatrischen Eingriff erreicht etwa die Hälfte der Patienten mit Typ-2-Diabetes und Adipositas langfristig normale Blutzuckerwerte. Die…

mehr
Prävention
Mehr zum Thema

Mit Kaffee gegen eine drohende Leberzirrhose antrinken? Vielleicht funktioniert das. Eine Querschnittsstudie ergab zumindest eine Korrelation zwischen…

mehr

Immer mehr Menschen erkranken an einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis – meist aufgrund von Übergewicht. Die Krankheit führt oft zu…

mehr

Wer viel rotes Fleisch isst und dieses am liebsten gegrillt oder gut durchgebraten verzehrt, läuft Gefahr, eine nicht-alkoholische Fettleber oder eine…

mehr
Folgeerkrankung
Mehr zum Thema

Die Fettleber ist zwar reversibel, kann jedoch bis zur Zirrhose fortschreiten. Dadurch steigt die Krebsgefahr deutlich, vor allem bei Patienten mit…

mehr

Hepatopathie

Schwächeln bei einem Leberkranken die Nieren, denken viele zunächst an das hepatorenale Syndrom. Doch nicht immer lässt sich eine Verschlechterung der…

mehr
Leitlinien

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS):
Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen

Kasuistik
Mehr zum Thema

Eine 45-jährige Patientin mit Hautkrebs entwickelt im Zuge einer Checkpoint-Inhibitor-Therapie eine schwere nicht-alkoholische Fettlebererkrankung –…

mehr
Forschung
Mehr zum Thema

Bei Patienten mit einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) werden kardiovaskuläre Risikorechner ungenau: Betroffenene Frauen haben ein ähnlich…

mehr

Offenbar sind nicht nur späte Stadien der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden. Selbst bei milder…

mehr

Gesüßte Fruchtsäfte gehen nicht auf die Hüften, sondern direkt in die Leber. Bereits ein mäßiger Konsum kurbelt die hepatische Lipidproduktion…

mehr

Nicht-alkoholische Fettleber

Phytotherapeutika generieren immer mehr Interesse in der Behandlung der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung. Iranische Kollegen konnten jetzt…

mehr
Abrechnung

Verschenken Sie kein Honorar: Das „Gebühren-Handbuch digital“ ist die ideale Weiterentwicklung der Printausgabe des bekannten „Medical Tribune Gebühren-Handbuchs“ - statt 2000 Buchseiten der schnelle digitale Zugriff.

Was Ihnen die Abrechnung leichter macht:

  • die immer aktuelle Fassung von EBM und GOÄ (Einheitlicher Bewertungsmaßstab und Gebührenordnung für Ärzte)
  • Tipps und Experten-Kommentare zur Honorarabrechnung (EBM/GOÄ), graphisch aufbereitet und leicht verständlich
  • Kommentare von Kollegen lesen und selbst kommentieren
  • persönliche Notizen und Lesezeichen setzen

Zum Gebühren-Handbuch digital »

Fortbildungen

23.11.2024 | 08:55 - 16:55 München

Fortbildung kompakt - Allgemeinmedizin / Innere Medizin 2024

Die Veranstaltung wird zusätzlich online übertragen.

Details Präsenz-Teilnahme Online-Teilnahme Programm
30.11.2024 | 08:55 - 16:55 Berlin

Fortbildung kompakt - Allgemeinmedizin / Innere Medizin 2024

Die Veranstaltung wird zusätzlich online übertragen.

Details Präsenz-Teilnahme Online-Teilnahme Programm
Termin Fortbildung Ort  
23.11.2024 | 08:55 - 16:55

Fortbildung kompakt - Allgemeinmedizin / Innere Medizin 2024

Die Veranstaltung wird zusätzlich online übertragen.

Details Präsenz-Teilnahme Online-Teilnahme Programm
München
7 CME-Punkte
kostenfrei
30.11.2024 | 08:55 - 16:55

Fortbildung kompakt - Allgemeinmedizin / Innere Medizin 2024

Die Veranstaltung wird zusätzlich online übertragen.

Details Präsenz-Teilnahme Online-Teilnahme Programm
Berlin
CME-Punkte werden beantragt
kostenfrei
Alle Fortbildungen




Diese Informationen dienen ausschließlich der Aus- und Weiterbildung von Angehörigen und Studenten der medizinischen Fachkreise (z.B. Ärzte) und enthalten nur allgemeine Hinweise. Sie dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden und sind kein Ersatz für eine ärztliche Beratung oder Behandlung. Die jeweiligen Autoren haben die Inhalte nach bestem Wissen gepflegt. Dennoch sollten Sie die Informationen stets kritisch prüfen und mit zusätzlichen Quellen vergleichen. Die Autoren und die Betreiber von medical-tribune.de übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch nicht-kontrollierte Anwendung von Empfehlungen und Inhalten entstehen. Beiträge, die Angaben zum Einsatz und zur Dosierung von Medikamenten machen, sind die persönliche Einschätzung der Autoren. Sie ersetzen nicht die Empfehlungen des Herstellers oder des behandelnden Arztes oder Apothekers.