Gastroösophageale Refluxkrankheit
Eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) liegt vor, wenn der Reflux von Mageninhalt störende Symptome und/oder Komplikationen verursacht. In westlichen Industrieländern zählt sie mit einer Prävalenz von bis zu 15% und einer zunehmenden Inzidenz zu den häufigen Erkrankungen.
Unter GERD werden folgende Erkrankungen zusammengefasst:
- Erosive Refluxösophagitis verschiedener Schweregrade (ERD)
- nicht-erosive Refluxkrankheit (NERD)
- hypersensitiver Ösophagus o Extraösophageale Manifestationen
- Komplikationen der GERD
- funktionelle Refluxbeschwerden
- Barrett-Ösophagus
Die klinischen Symptome sind vielfältig und können sich äußern in
- Sodbrennen
- Säureregurgitation
- saures Aufstoßen
- epigastrische Schmerzen
- thorakale Schmerzen
- Dysphagie
- Odynophagie
- Brennen im Rachen
- Räuspern
- Husten oder Heiserkeit
- Asthmaanfälle
- Anämie (in späten Stadien)
Eine GERD wird als wahrscheinlich angesehen, wenn typische Refluxsymptome (Sodbrennen, Regurgitation) mindestens 1 x bis 2 x/Woche auftreten und mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität einhergehen.
Neben der reinen Anamnese und einer 24-Stunden-pH-Messung/kombinierten pH-Metrie/Impedanzmessung kann die weitere Abklärung endoskopisch erfolgen.
Stadieneinteilung:
- Stadium 0: Refluxbeschwerden, jedoch endoskopisch keine Läsionen
- Stadium I: fleckförmige Läsionen
- Stadium II: streifige, longitudinal konfluierende Läsionen
- Stadium III: zirkulär konfluierende Läsionen
- Stadium IV: Komplikationen wie z. B. Barrett-Ösophagus oder Stenosen
Allgemeine Maßnahmen:
- Erhöhung des Kopfendes des Bettes
- Gewichtsabnahme
- Vermeidung von Spätmahlzeiten
- Rauchstopp
- Alkoholreduktion
- Verzicht auf Schokolade, Koffein, scharfe Speisen, Zitrusfrüchte, kohlensäurehaltige Getränke
Empirische Behandlung:
- Protonenpumpeninhibitor
- Antazida
- H2-Rezeptorantagonisten
- Trizyklische Antidepressiva (TAD) und Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) (bei vermutetem bzw. nachgewiesenem hypersensitivem Ösophagus oder funktionellem Sodbrennen)
Antireflux-Operation (nur in Ausnahmefällen)
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS):
Gastroösophageale Refluxkrankkheit
Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie:
Gastro-ösophagealer Reflux im Kindesalter
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