Singen gegen Sodbrennen: Trainiertes Zwerchfell stärkt den Sphinkter
Atemübungen können die Symptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) lindern. Ähnliches gilt möglicherweise auch fürs Singen, vermuten Privatdozent Dr. Dr. Christoph G. Dietrich vom Bethlehem-Krankenhaus Stolberg und Kollegen. Die Mediziner verglichen 434 Mitglieder eines Laienchors mit 310 weniger musikalisch Engagierten. Das Durchschnittsalter betrug in der Chorgruppe 55,1, bei den Nichtsängern 48,2 Jahre.
Die Auswertung der Fragebogen zeigte: Nicht singende Menschen haben mehr als doppelt so häufig Sodbrennen, im Schnitt 1,1-mal die Woche. Auch saures Aufstoßen erlebten die Nichtsänger deutlich häufiger. Die Wahrscheinlichkeit für eine Refluxdiagnose lag bei ihnen bei 16,8 % (vs. 10,4 % unter den Choristen). Die rein klinisch-epidemiologischen Kriterien erfüllten 14,3 % derer, die bislang keine GERD-Diagnose erhalten hatten (vs. 5,1 %).
Die Diaphragma-Schenkel nicht zu intensiv trimmen
„Es ist möglich, dass moderates Singen die Diaphragma-Schenkel stärkt und auf diese Weise vor Reflux schützt“, schlussfolgern die Autoren. Professionelles Singen könne jedoch zu einem erhöhten abdominellen Druck und dadurch zu mehr Sodbrennen führen.
Quelle: Dietrich CG et al. Z Gastroenterol 2019; 57: 491-496