Elektroakupunktur Opioidbedingte Verstopfung mit der Nadel lösen
Die Wissenschaftler hatten 100 Krebspatienten mit gesicherter opioidbedingter Verstopfung und weniger als drei spontanen Stuhlgängen pro Woche in ihre Untersuchung eingeschlossen. Die eingesetzten Opioiddosen lagen zwischen 30–1.000 mg Morphinäquivalent täglich über mindestens zwei Wochen.
Je 50 Studienteilnehmer wurden über acht Wochen hinweg in bis zu 24 Sitzungen mit einer standardisierten Elektroakupunktur oder aber zum Schein behandelt. Das Follow-up betrug ebenfalls acht Wochen, berichten Dr. Weiming Wang vom Guang’anmen Hospital in Peking und Kollegen.
Als Responder galten Patienten, die in sechs von acht Wochen der Nachbeobachtungszeit pro Woche mindestens drei Stuhlentleerungen sowie einen Stuhlgang mehr im Vergleich zur Basisuntersuchung hatten. Die Darmentleerung zählte dabei nur, wenn in den vorangegangenen 24 Stunden keine abführenden Maßnahmen erfolgt waren.
Mithilfe der Elektroakupunktur erreichten 40,1 % der Patienten dieses Ziel. Das waren signifikant mehr als in der Gruppe der Scheinbehandelten (9 %). Einen Einfluss auf die Stuhlkonsistenz, auf die Krebsschmerzen und auf die Opioiddosierung hatte die Elektroakupunktur nicht.
Im Vergleich zu anderen therapeutischen Möglichkeiten bei opioid-bedingter Obstipation stufen die Studienautoren die Wirksamkeit der Elektroakupunktur als angemessen ein. Klare Vorteile des Verfahrens sind, dass keine Nebenwirkungen auftreten und dass ein Placeboeffekt nachgewiesen ist. Für eine Monotherapie ist der Behandlungsansatz wegen des langsamen Wirkungseintritts und des begrenzten Effekts allerdings nicht geeignet.
Quelle: Wang W et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e230310; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.0310