Immer auf die Kleinsten

Dr. Anja Braunwarth

Geforscht wird sowohl zur Therapie als auch zur Prophylaxe der Infektion. Geforscht wird sowohl zur Therapie als auch zur Prophylaxe der Infektion. © iStock/blueshot

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) gehört zu den wichtigsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen. Die Forschungen dazu laufen in verschiedenen Bereichen – mit Höhen und Tiefen.

Weltweit verzeichnet man jährlich 33 Millionen schwere Infektionen der unteren Atemwege durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) bei Kindern unter fünf Jahren. Drei Millionen der Kleinen müssen damit ins Krankenhaus, fast 120.000 sterben Jahr für Jahr. Mehr als 50 % der Todesfälle betreffen Säuglinge in den ersten fünf Lebensmonaten. Als größter Risikofaktor für schwere Verläufe gilt das Neugeborenenalter an sich. 60–70 % der betroffenen Babys sind ansonsten gesund, 20 % haben ein kardiales, pneumologisches oder neuromotorisches Leiden oder eine andere Grundkrankheit. Frühgeborene machen 10 % der Fälle aus.

Geforscht wird sowohl zur Therapie als auch zur Prophylaxe der Infektion, berichtete Professor Dr. Johannes Liese von der Universitätskinderklinik Würzburg. Wie der Referent erläuterte, braucht das RS-Virus zum Andocken an die Zellen ein Fusionsprotein. An ebendiese Struktur bindet Rilematovir. In einer Phase-2-Studie mit 69 Erwachsenen ließen sich mit der antiviralen Substanz Viruslast und klinischer Score reduzieren. Derzeit wird Rilematovir in einer Phase-3-Studie mit Säuglingen und Kleinkindern auf Wirksamkeit und Sicherheit hin überprüft.

Aktive Impfung in der Schwangerschaft erfolglos

Zur Prophylaxe schwerer Infektionen bei Hochrisikokindern, z.B. solchen mit schwerer kardialer Vorerkrankung, eignet sich der RSV-Antikörper Palivizumab. Neue hochaffine monoklonale Antikörper gegen das Fusionsprotein mit höherer Effektivität und verlängerter Halbwertszeit befinden sich in der klinischen Entwicklung. In ersten Studien mit Früh- und Reifgeborenen ließ sich mit ihnen das Zielkriterium der Wirksamkeit bereits erreichen. Der Versuch einer aktiven mütterlichen Impfung bereits in der Schwangerschaft konnte in einer Phase-3-Studie nicht überzeugen.

Quelle: 15. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin – virtuell

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Geforscht wird sowohl zur Therapie als auch zur Prophylaxe der Infektion. Geforscht wird sowohl zur Therapie als auch zur Prophylaxe der Infektion. © iStock/blueshot