In Bezug auf die Valenz gilt: Aus vier mach drei

Im September 2023 hatte sich die Weltgesundheitsorganisation WHO für die Rückkehr von der vier- zur dreiwertigen Grippeimpfstoffvariante ausgesprochen. Begründet hatten das die Experten damit, dass ein Vertreter der B/Yamagata-Viruslinie seit März 2020 fast ausgerottet sei. Diesem Entscheid war die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im März 2024 gefolgt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut hat ihre Empfehlung zur Influenza-Impfung entsprechend angepasst und schlägt das folgende Vorgehen vor:

• Ältere Menschen ab 60 Jahren, solche mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung und Schwangere sollen jährlich im Herbst mit einem inaktivierten trivalenten Influenza-Hochdosisimpfstoff (jeweils mit von der WHO empfohlener Antigenkombination) geimpft werden.
• Säuglinge ab 6 Monaten erhalten bei entsprechender Indikation, beispielsweise bei chronischer Atemwegserkrankung, eine Standarddosis eines inaktivierten Influenza-Impfstoffs.
• Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe der 2- bis 17-Jährigen können alternativ mit dem nasal zu applizierenden Lebendimpfstoff (live attenuated influenza vaccine, LAIV) immunisiert werden. Dabei gilt es unbedingt, mögliche Kontraindikationen zu beachten.

Trivalente LAIV-Impfstoffe sind voraussichtlich ab der Saison 2024/2025 erhältlich, die dreiwertigen Totimpfstoffe werden erst ab der Saison 2025/2026 verfügbar sein. Es sei möglich, in der Übergangszeit noch die alten inaktivierten vierwertigen Vakzine zu verwenden, schreibt das Team der STIKO. Ein quadrivalenter LAIV-Impfstoff für die kommende Saison 2024/2025 wird ausdrücklich nicht mehr empfohlen.

Quelle: Schlaberg J et al. Epid Bull 2024; 31: 9-11; DOI: 10.25646/12420