Cartoon Medizin und Markt

Inflammatorischen Teufelskreis in der Haut bei Psoriasis durchbrechen

Sabine Rüdesheim/Dr. Anja Braunwarth

Das Spektrum an Biologika für die Plaque-Psoriasis ist ziemlich groß. Das Spektrum an Biologika für die Plaque-Psoriasis ist ziemlich groß. © iStock/PositiveFocus

Biologika sind aus der Therapie der Psoriasis nicht mehr wegzudenken. Vor allem Interleukin-Inhibitoren haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Besonders günstig scheint die systemische Therapie mit dem selektiven Hemmer von Interleukin 23.

Tumornekrosefaktor-alpha-Blocker, Interleukin(IL)-12/23-, IL-17- oder IL-23-Inhibitoren: Das Spektrum an Biologika, das Professor Dr. Andreas Körber, niedergelassener Dermatologe aus Essen, für die Plaque-Psoriasis vorstellte, ist ziemlich groß. Die IL-Inhibitoren spielen dabei die größte Rolle, weiß man doch, dass die Interleukine entscheidenden Anteil an der Pathogenese der Erkrankung haben.

Head-to Head-Vergleich Guselkumab vs. Secukinumab

IL-23 scheint dabei von besonderer Bedeutung zu sein, es reguliert die Vermehrung und das Überleben der pathogenen T17-Helferzellen. Deshalb ist die selektive IL-23-Hemmung ein wichtiger Baustein im Versorgungsalltag, so Prof. Körber. Sie lässt sich mit dem vollständig humanen Antikörper Guselkumab (Tremfya®), der über Bindung an die p19-Untereinheit den Signalweg von IL-23 blockiert, bewirken.

Die randomisierte, doppelblinde Studie ECLIPSE verglich als erste Phase-III-Studie die IL-23-Blockade durch Guselkumab mit der IL-17A-Hemmung durch Secukinumab. Unter Guselkumab erfüllten 84,5 % der Patienten in Woche 48 den primären Endpunkt: eine mindestens 90%ige Verbesserung ihres Ausgangs-PASI* (PASI 90). Im Secukinumab-Arm erzielten das lediglich 70 % der Patienten.

Sekundäre Endpunkte waren das kombinierte PASI-75-Ansprechen in Woche 12 und 48 sowie das PASI- 100-Ansprechen in Woche 48. Ersteres gelang bei 84,6 % der Teilnehmer unter dem IL-23-Hemmer und bei 80,2 % unter der IL-17-Inhibition. Für Letzteres betrugen die Raten 58,2 bzw. 48,4 %.

Im Guselkumab-Arm wurde nach 24–28 Wochen ein Plateau im PASI-90-Ansprechen erreicht, das bis zum Studienende nach 48 Wochen erhalten blieb. Dagegen beobachtete man im Secukinumab-Kollektiv ein Maximum in diesem Ansprechen nach 20 Wochen, danach sank es wieder ab.

IL-23-Inhibitor überzeugt auch durch gute Verträglichkeit

Privatdozent Dr. Marc Alexander Radtke vom Dermatologikum in Hamburg wies darauf hin, dass die Therapieerfolge auch im Langzeitverlauf anhalten. So blieben die PASI-90- und 100-Responderraten in der Voyage-1-Studie auf gleich hohem Niveau. 80 % der Patienten erreichten über den Studienzeitraum von drei Jahren ein PASI-90-Ansprechen.

Auch durch gute Verträglichkeit überzeugt der IL-23-Inhibitor. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Nasopharyngitiden, Infekte der oberen Atemwege und Kopfschmerzen. Zusammenhänge zwischen dem Einsatz von Guselkumab und vermehrten Candida-Infektionen, Neutropenien oder einem Morbus Crohn ließen sich bislang nicht feststellen. 

* Psoriasis Area and Severity Index

Quelle: Symposium „IL-23-Inhibition und das neue Verständnis kutaner Entzündungsreaktionen”, im Rahmen der 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. 2019; Veranstalter: Janssen-Cilag

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Das Spektrum an Biologika für die Plaque-Psoriasis ist ziemlich groß. Das Spektrum an Biologika für die Plaque-Psoriasis ist ziemlich groß. © iStock/PositiveFocus