Psoriasismedikamente auf dem Prüfstand

Dr. Judith Lorenz

Um die schuppigen Stellen loszuwerden gibt es eine Vielzahl an Behandlungsoptionen. Um die schuppigen Stellen loszuwerden gibt es eine Vielzahl an Behandlungsoptionen. © hriana – stock.adobe.com

Die Zahl der Therapeutika gegen Psoriasis hat in den vergangenen zehn Jahren rasant zugenommen. Neben den etablierten Wirkstoffen stehen mittlerweile zahlreiche Biologika zur Verfügung. Den Psoriasis Area and Severity Index verbessern v.a. Risankizumab-Rzaa, Guselkumab, Brodalumab und Ixekizumab.

In der Psoriasis­therapie gilt: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zwar wurden in diversen Studien einzelne Wirkstoffe paarweise gegeneinander getestet, es fehlt bislang jedoch ein Gesamtvergleich der verfügbaren Medikamente. Die Wissenslücke wollen Professor Dr. April Armstrong­, Dermatologin an der Keck School of Medicine in Los Angeles, und ihre Kollegen mit einer Metaanalyse füllen. Für diese untersuchten sie 60 randomisierte Studien mit Erwachsenen mit einer mäßig bis schweren Psoriasis.1 Die Medikamente umfassten:

  • die TNF-Inhibitoren Adalimumab, Etanercept, Infliximab und Certolizumab Pegol,
  • den IL-12/23-Inhibitor Ustekinumab,
  • die IL-17-Inhibitoren Ixekizumab, Secukinumab und Brodalumab
  • sowie die IL-23-Inhibitoren Til­drakizumab-asmn, Guselkumab und Risankizumab-rzaa,
  • zudem für die Kurzzeitanalyse Apremilast, Dimethylfumarat, Acitretin, Ciclosporin und Methotrexat.

Die therapeutische Effektivität der Präparate quantifizierten die Wissenschaftler anhand der kurz- (nach 10–16 Wochen) und langfristigen (nach 44–60 Wochen) Rückbildung des „Psoriasis Area and Severity Index­“ (PASI).

Vier monoklonale Antikörper erwiesen sich im Gesamtvergleich sowohl im Hinblick auf die kurz- als auch die langfristige Symptomlinderung den übrigen Wirkstoffen als überlegen. Hierbei handelt es sich um die IL-23-Inhibitoren Risankizumab-Rzaa und Guselkumab sowie die IL-17-Inhibitoren Brodalumab und Ixekizumab. So erreichten den PASI 90 nach 10–16 Wochen unter einem der vier Vera ca. 61–72 %, nach 44–60 Wochen ca. 71–79 %. Relevante Unterschiede bestanden zwischen den vier Therapeutika nicht.

Die Ergebnisse werden zukünftig Therapieentscheidungen beeinflussen, können die individuelle Planung aber nicht ersetzen, meinen die Dermatologen Dr. Bruce­ Strober­ von der Yale University in New Haven und Professor Dr. Kenneth­ B. Gordon­ vom Medical College of Wisconsin in Milwaukee.2 Denn bei der Wahl des Behandlungsregimes sind komplexe klinische Konstellationen, beispielsweise Alter, Begleiterkrankungen sowie Lebensplanung der Patienten, zu berücksichtigen.

Quellen:
1. Armstrong AW et al. JAMA Dermatol 2020; DOI: 10.1001/jamadermatol.2019.4029
2. Strober B, Gordon KB et al. A.a.O. DOI: 10.1001/jamadermatol.2019.4025

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