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Intensiv vorbehandelte Patient:innen profitieren von ARV-471

ARV-471 ist ein PROTAC*-Östrogenrezeptor-Protein-Degrader, der in der nicht randomisierten Phase-2-Studie VERITAC bei 71 Patient:innen mit HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs und median drei Vortherapien geprüft wird. Die Teilnehmenden bekamen die Substanz in zwei Dosierungen – 200 mg (n = 35) bzw. 500 mg (n = 36). Primärer Endpunkt war die klinische Benefit-Rate (CBR), welche diejenigen Personen mit objektiver Remission (ORR) bzw. Stabilisierung der Erkrankung über mindestens 24 Wochen umfasste.
Weg mit dem Hormonrezeptor
Prof. Schott erinnerte: In der vorangegangenen Phase-1-Studie hatte sich unter der 200-mg-Dosierung von ARV-471 eine robuste Herunterregulation des Östrogenrezeptors um etwa 70 % gezeigt.
Die Betroffenen hatten ≥ 1 endokrine Behandlung über mindestens sechs Monate, ≥ 1 endokrinbasierte Kombination mit einem CDK4/6-Inhibitor und maximal eine Chemotherapie (73,2 %) erhalten, erläuterte Prof. Dr. Anne F. Schott, University of Michigan Health, Ann Arbor. Fast 80 % waren bereits mit Fulvestrant vorbehandelt. Häufigste Nebenwirkungen unter ARV-471 umfassten Fatigue und Übelkeit, die mehrheitlich mild/moderat (Grad 1–2) ausgeprägt waren. Drei Patient:innen brachen die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab, darunter zwei unter der höheren Dosierung. Dosisreduktionen wegen therapiebedingter Toxizität waren bei drei Erkrankten notwendig, die die höhere Dosierung erhalten hatten.
Bei insgesamt guter Verträglichkeit sprach Prof. Schott von einer guten Evidenz für eine klinische Aktivität von ARV-471. So betrug die CBR-Rate 38 % für die Gesamtpopulation und 51,2 % für die Subgruppe der ESR1-mutierten Personen, die etwa 58 % der Stuienteilnehmer:innen ausmachten. Die CBR unterschied sich laut der Referentin nicht klinisch relevant zwischen den Dosierungen bei allerdings kleinen Fallzahlen.
Median lebten die Betroffenen 3,7 Monate ohne erneute Tumorprogression. Die ESR1-mutierten Patient:innen wiesen mit 5,7 Monaten ein etwas längeres medianes PFS auf. Erneut zeigten sich keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den Dosierungen.
ARV-471 (200 mg) werde angesichts der ermutigenden Daten in einer Phase-3-Studie bei Erkrankten nach CDK4/6-Inhibitor-Versagen weiter validiert und gegen Fulvestrant geprüft, schloss Prof. Schott.
* PROteolysis TArgeting Chimera
Quelle: Schott A et al. San Antonio Breast Cancer Symposium 2022; GS3-03
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