Cartoon Medizin und Markt

Mehr rausholen beim fortgeschrittenen Mammakarzinom

Dr. Katharina Arnheim

Auch Frauen mit schlechter Prognose profitieren von der endokrinbasierten Behandlung. Auch Frauen mit schlechter Prognose profitieren von der endokrinbasierten Behandlung. © iStock/amtitus

Beim metastasierten HR+ Mammakarzinom ist die endokrinbasierte Therapie die erste Behandlungsoption. Fällt dabei die Wahl auf Abemaciclib als Kombinationspartner, steigen die Erfolgsaussichten deutlich.

Die Entwicklung von CDK4/6-Inhibitoren wie Abemaciclib hat beim metastasierten HR+ Mammakarzinom erhebliche therapeutische Fortschritte gebracht. Das zeigen die sechs Studien zur Erst- und Zweitlinientherapie, in denen durch die endokrinbasierte Therapie mit einem CDK4/6-Inhibitor zusätzlich zu einem Aromatasehemmer oder Fulvestrant eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) gegenüber der alleinigen hormonellen Therapie erreicht wurde. Folgerichtig führt die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) in ihren Leitlinien die endokrinbasierte Therapie mit einem Doppelplus (++; höchster Empfehlungsgrad) als erste Behandlungsoption beim metastasierten HR+ Brustkrebs auf.

In der Phase-3-Studie MONARCH-2 führte Abemaciclib (Verzenios®) zusätzlich zu Fulvestrant in der Zweitlinie gegeben im Vergleich zur Fulvestrant-Monotherapie zur Verbesserung des PFS (16,4 Monate vs. 9,3 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,55; 95%-KI 0,45–0,65; p < 0,0001). Nach längerem Follow-up wurde mittlerweile zudem ein Zugewinn um 9,4 Monate beim Gesamtüberleben erreicht (46,7 Monate vs. 37,3 Monate; HR 0,76; 95%-KI 0,61–0,95; p = 0,0137). Aus MONARCH-3 zur Erstlinientherapie mit Abemaciclib plus Anastrozol oder Letrozol versus alleinige Aromatasehemmung liegen Daten vor, die eine Verdopplung des PFS zeigen (28,2 Monate vs. 14,8 Monate; HR 0,53; 95%-KI 0,42–0,70; p < 0,0001).

Prof. Dr. Jens Huober vom Brustzentrum des Kantonsspitals in St. Gallen machte darauf aufmerksam, dass auch Frauen mit schlechter Prognose von der endokrinbasierten Abemaciclib-Behandlung profitieren. Er zeigte anhand der Ergebnisse gepoolter Subgruppenanalysen aus MONARCH-2 und MONARCH-3, dass die kombinierte Therapie bei viszeralen Metastasen, primärer endokriner Resistenz, hohem Tumorgrading, negativem Progesteronrezeptorstatus und behandlungsfreien Intervallen von weniger als 36 Monaten gleichfalls effektiver ist als eine alleinige Hormontherapie. „Auch bei diesen Patientinnen sollte man daher nicht reflexartig zur Chemotherapie greifen. Sie ist dann nicht Mittel der ersten Wahl“, betonte Prof. Huober.

Eine explorative Analyse der beiden Abemaciclib-Studien seiner Arbeitsgruppe zeige zudem, dass mit der endokrinbasierten Therapie auch bei Vorliegen ungünstiger Prognosefaktoren wie Lebermetastasen durchaus Komplettremissionen zu erreichen sind. Diese würden teilweise rasch und innerhalb von nur drei Monaten eintreten, berichtete der Onkologe. 

Quelle: Presseveranstaltung „Update zur Therapie beim HR+, HER2- metastasierten Mammakarzinom – Die Rolle der Kinasenaktivität und Relevanz für die klinische Praxis“; Veranstalter: Lilly Oncology

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Auch Frauen mit schlechter Prognose profitieren von der endokrinbasierten Behandlung. Auch Frauen mit schlechter Prognose profitieren von der endokrinbasierten Behandlung. © iStock/amtitus