Interferon-gamma unschädlich gemacht

Dr. Franziska Hainer

Mit Beginn der Therapie wurden die Glukokortikoide zügig ausgeschlichen. Mit Beginn der Therapie wurden die Glukokortikoide zügig ausgeschlichen. © Alexander Rooss – stock.adobe.com

Das Makrophagenaktivierungssyndrom ist eine schwere Komplikation rheumatischer Erkrankungen. Die Gabe von Anti-Interferon-Gamma-Antikörper führte bei Betroffener einer Phase-2-Studie zur Remission.

 Forscher erzielten bei der Therapie des Makrophagenaktivierungssyndroms (MAS) mit Emapalumab vielversprechende Erfolge. Sie setzten den Anti-Interferon-gamma-Antikörper in einer prospektiven Multicenterstudie nach erfolgloser Hochdosis-Glukokortikoidtherapie ein und brachten die Erkrankung bei der Mehrzahl der Betroffenen zur Remission.

13 Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis und ein Patient mit Morbus Still nahmen an der Phase-2-Studie von Dr. Fabrizio De Benedetti vom Ospedale Pediatrico Bambino Gesù und seinem Team teil. Einschlusskriterien waren das Vorliegen eines MAS nach ACR/EULAR-Kriterien sowie das fehlende Ansprechen auf eine intravenöse Hochdosis-Glukokortikoidtherapie, auch in Kombination mit Ciclosporin und/oder Anakinra.

Mit Beginn der Emapalumab-Therapie wurden die Glukokortikoide zügig ausgeschlichen. Die Ärzte verabreichten 6 mg/kgKG Emapalumab als Startdosis, gefolgt von 3 mg/kgKG an jedem dritten Tag bis Tag 15, anschließend zweimal wöchentlich bis Tag 28. Bei früherer Genesung wurde die Therapiedauer verkürzt, median erhielten die Patienten den Antikörper über 27 Tage. Acht Patienten führten ihre Ciclosporintherapie weiter, vier die Anakinrabehandlung.

Nach acht Wochen (median 25 Tage) wurde klinisch und laborchemisch bei 13 von 14 Patienten (93 %) eine Remission des MAS erreicht. Im Follow-up nach zwölf Monaten erfüllten zehn Patienten die Kriterien der Remission, bei den verbleibenden vier führten leichte Abweichungen zur Nicht-Erfüllung.

Das beobachtete Absinken der zu Beginn stark erhöhten CXC-Ligand-9-Spiegel im Serum sei Folge der Neutralisierung von IFN-gamma durch die Antikörpergabe gewesen, schreiben die Autoren. Die ebenfalls sinkenden IL-2-Spiegel waren Ausdruck der nachlassenden T-Zell-Aktivierung. Mit der Normalisierung der Laborparameter besserten sich auch die klinischen Symptome.

Meist nur leichte bis moderate Nebenwirkungen

Mit Ausnahme eines kardiopulmonalen Zwischenfalles und einer Neutropenie traten bei den behandelten Patienten lediglich leichte bis moderate Nebenwirkungen auf. Die häufigsten Begleiterscheinungen waren Virusinfektionen, angeführt von Infektionen mit dem Zytomegalievirus in fünf Fällen.

Quelle: De Benedetti F et al. Ann Rheum Dis 2023; DOI: 10.1136/ard-2022-223739

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