
Kartoffeln sind schädlich für Schwangere
Kartoffeln sind reich an Vitamin C, Kalium, Ballaststoffen und Sekundärmetaboliten – doch eine kartoffellastige Ernährung kann den Nüchternblutzucker, die Insulinresistenz und auch das Diabetesrisiko erhöhen. Ursache dafür ist wohl die enthaltene Stärke: Sie wird schnell resorbiert und kann so dem Glukosestoffwechsel schaden.
Ob der Kartoffelkonsum Schwangeren gefährlich werden kann, untersuchte jetzt ein interdisziplinäres Forscherteam und wertete dazu die Daten einer prospektiven Kohortenstudie aus. 15.000 Frauen ohne Schwangerschaftsdiabetes oder chronische Erkrankung nahmen an der Erhebung teil.
Bratkartoffeln, Püree, Pommes, Chips: Fünfmal Kartoffeln pro Woche ist zu viel
Alle vier Jahre beantworteten sie einen Ernährungsfragebogen, der den Kartoffelgenuss via Bratkartoffeln, Püree, Pommes, Kartoffelchips u.a. erfasste. In Zwei-Jahres-Abständen machten die Frauen zusätzlich Angaben zu einem etwaig diagnostizierten Gestationsdiabetes.
Das Ergebnis: Je mehr Kartoffeln vor der Schwangerschaft auf dem Speiseplan gestanden hatten, desto höher war das individuelle Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes.
Wer z.B. fünf Kartoffelmahlzeiten pro Woche verdrückt hatte, entwickelte die Krankheit mit einer um 62 % höheren Wahrscheinlichkeit, als wenn ein entsprechendes Gericht weniger als einmal pro Woche konsumiert worden war. Eine "Substitution" der Kartoffeln durch Gemüse, Hülsenfrüchte oder Vollkornprodukte reduzierte dagegen die Gefahr um 9–12 %.
Die Forscher gehen davon aus, dass der Kartoffelkonsum einen von anderen Ernährungsfaktoren unabhängigen Risikomarker darstellt. Auf einen kausalen Zusammenhang könne vorerst aber nicht geschlossen werden.
Quelle: Wei Bao et al., BMJ 2016; online first
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