Keynote-775-Studie mit konsistentem OS- und PFS-Vorteil für Lenvatinib/Pembrolizumab

ESMO 2022 Birgit-Kristin Pohlmann

Die finale Analyse bestätigte den medianen OS-Vorteil zugunsten der Kombination. Die finale Analyse bestätigte den medianen OS-Vorteil zugunsten der Kombination. © SciePro – stock.adobe.com

Die präspezifizierte finale Auswertung der randomisierten Phase-3-Studie Keynote-775 bestätigt die Kombinationstherapie mit Lenvatinib plus Pembrolizumab als Standard für Patientinnen mit vorbehandeltem, fortgeschrittenem Endometriumkarzinom. Nach einem längeren Follow-up zeigen sich konsistente Wirksamkeitsvorteile, inklusive eines längeren Gesamtüberlebens .

In der Keynote-775-Studie waren 827 Frauen mit fortgeschrittenem, metastasiertem oder rezidiviertem Endometriumkarzinom 1:1 randomisiert mit Lenvatinib/Pembrolizumab oder einer Monochemotherapie nach Wahl der Ärztin bzw. des Arztes – Docetaxel oder Paclitaxel – behandelt worden, berichtete Prof. Dr. Vicky Makker, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York.1 Die Betroffenen hatten eine messbare Erkrankung und bereits eine platinbasierte Chemotherapie für die fortgeschrittene Situation erhalten. Unter den Teilnehmerinnen befanden sich auch solche mit insgesamt zwei platinbasierten Vor­therapien, wenn eine davon im (neo-)adjuvanten Setting erfolgt war. Die Autor:innen hatten nach dem Mismatch-Repair(MMR)-Status stratifiziert. Die primären Studienendpunkte PFS und OS waren in der Primäranalyse erreicht worden mit jeweils signifikanten Vorteilen für Lenvatinib/Pembrolizumab.

Die finale Analyse bestätigte den medianen OS-Vorteil zugunsten der Kombination, und das sowohl für die Gesamtpopulation mit 18,7 Monaten vs. 11,9 Monate (HR 0,65) als auch für die Subgruppe der 697 Patientinnen mit profizientem MMR-Status (18,0 Monate vs. 12,2 Monate; HR 0,70). Die konsistenten OS-Daten seien auch deshalb bemerkenswert, da etwa 10 % der Frauen aus der Kontrolle im Rahmen der nachfolgenden Therapie mit Lenvatnib/Pembrolizumab weiterbehandelt wurden, so die Referentin.

Auch die aktualisierte deskriptive Auswertung zum medianen PFS ergab einen anhaltenden Vorteil zugunsten der Kombination. Das mediane PFS betrug

  • 7,3 Monate vs. 3,8 Monate (HR 0,56) in der Gesamtpopulation und
  • 6,7 Monate vs. 3,8 Monate (HR 0,60) in der pMMR-Subgruppe.

Die objektive Ansprechrate war im Prüfarm etwa doppelt so hoch wie in der Kontrolle; sie betrug in der Gesamtpopulation 33,8 % vs. 14,7 % und bei den pMMR-defizienten Teilnehmerinnen 32,4 % vs. 15,1 %. Auch die mediane Ansprechdauer war mit 12,9 Monaten vs. 5,7 Monate (alle) bzw. 9,3 Monaten vs. 5,7 Monate (pMMR) mit der Kombination deutlich länger.

Im Langzeitverlauf traten keine neuen Nebenwirkungen auf. Allerdings musste bei rund 70 % der Patientinnen die Dosis reduziert werden und knapp 40 % brachen die Therapie wegen Nebenwirkungen ab.

Gleichwohl, betonte die Referentin, stärken die Ergebnisse Lenvatinib/Pembrolizumab als Standard beim vorbehandelten fortgeschrittenen Endometriumkarzinom. Die anhaltenden Wirksamkeitsvorteile gegenüber der Chemotherapie seien klinisch bedeutsam und Ausdruck dafür, dass es sich um einen „robusten Therapieeffekt“ handle. Dem pflichtete Prof. Dr. Philipp Harter, Evangelische Kliniken Essen-Mitte, bei, als er die Studienergebnisse kommentierte.2 Offen sei die klinische Bedeutung der Immun-Monotherapie und die Frage, ob Lenvatinib/Pembrolizumab auch nach vorangegangener Immuntherapie wirke. 

Quellen:
1. Makker V et al. ESMO 2022; Abstract 525MOS
2. Harter P. ESMO 2022; Mini Oral session 2: Gynaecological cancers
ESMO Congress 2022

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Die finale Analyse bestätigte den medianen OS-Vorteil zugunsten der Kombination. Die finale Analyse bestätigte den medianen OS-Vorteil zugunsten der Kombination. © SciePro – stock.adobe.com