Kiffen schadet den Hoden

Dr. Elke Ruchalla

Marihuana steigert das Risiko für Nicht-Seminome. Marihuana steigert das Risiko für Nicht-Seminome. © creative_content – stock.adobe.com

Die gesundheitlichen Folgen des Marihuanakonsums bei Langzeitnutzern sind noch nicht gut erforscht. Steigt beispielsweise das Krebsrisiko?

Der Konsum von Marihuana wird zunehmend legalisiert, die gesundheitlichen Langzeitfolgen sind jedoch noch unklar. Ob z.B. das Krebsrisiko steigt, haben nun Dr. Mehrnaz­ Ghasemiesfe­ aus San Francisco und Kollegen in einer Metaanalyse von 25 Studien untersucht.

Danach steigert der Konsum über mehr als zehn Jahre die Gefahr, an einem Hoden­tumor zu erkranken. Das Risiko für Nicht-Seminome war um 85 % erhöht. Für Seminome fanden die Forscher keine solche Assoziation. Auch zwischen Marihuana und Bronchialkarzinomen sowie Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich und der Mundhöhle ließ sich kein relevanter Zusammenhang ermitteln.

Die meisten der ausgewerteten Studien berücksichtigten allerdings nicht die Dauer und Art der Exposition und folgten den Probanden nur kurze Zeit, monieren die Autoren. Um das Krebsrisiko realistisch einzuschätzen, seien gut geplante Langzeitstudien mit einer großen Probandenzahl notwendig.

Quelle: Ghasemiesfe M et al. JAMA Network Open 2019; 2: e1916318; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2019.16318

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