
Kleiner Eingriff mit großer Wirkung

Es gibt Hinweise darauf, dass eine Appendektomie bei therapierefraktärer Colitis ulcerosa sinnvoll sein kann. Adamos Adamou vom evangelischen Krankenhaus Kalk in Köln und Kollegen sind dem nachgegangen. Zwischen Mai 2022 und Februar 2023 schlossen sie 26 Patienten mit erfolgloser Biologikatherapie in ihre Beobachtungsstudie ein. 15 von ihnen hatten eine Pankolitis, 12 nahmen Glukokortikoide ein. Primärer Endpunkt war der Mayo Clinical Score (MCS) sechs Monate nach erfolgter Appendektomie.
Vier Wochen nach der Operation hatten sich bei 21 Patienten die Symptome signifikant gebessert. Nach sechs Monaten zeigte der MCS im Schnitt eine Besserung von 6,4 auf 4,5 Punkte. Sekundärer Endpunkt war Behandlungsversagen, gekennzeichnet durch Hochdosis-Steroidtherapie, einen Wechsel der Biologikatherapie oder Kolektomie. Das war bei 15 Teilnehmern der Fall. Wer zum Zeitpunkt der OP mit JAK-Inhibitoren behandelt worden war, hatte offenbar ein geringeres Risiko für ein Behandlungsversagen.
Eine Appendektomie scheint Patienten mit Colitis ulcerosa zumindest kurzfristig Erleichterung zu verschaffen. Nach sechs Monaten blieben 40 % der Operierten von schweren Schüben verschont, schreiben die Autoren. Langzeitergebnisse stehen noch aus.
Quellen:
19th Congress of European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO)
Adamou A et al. Abstract citation ID: jjad212.1034
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