
Kombimarker sagt CPI-Ansprechen besser vorher

Nur ein Teil der Krebserkrankten profitiert von Checkpoint-Inhibitoren. Ein Team um Dr. Lissete Sanchez-Magraner, HAWK Biosystems, Bizkaia, entwickelte eine Methode, mit der sich die Interaktion zwischen PD1 und PD-L1 im Tumorgewebe quantifizieren lässt. Das Verfahren arbeitet mit jeweils einem Antikörper gegen PD1 und PD-L1. Durch optoelektronische Techniken lässt sich in pathologischem Paraffinmaterial die räumliche Nähe der beiden Moleküle bestimmen und ihre Interaktion verifizieren.
Korrelation erscheint vorallem für Erstlinie relevant
Eine verblindete Analyse von 188 mit CPI vorbehandelten NSCLC-Patient:innen ergab zunächst, dass eine bloße Expression von PD-L1 auf mindestens 50 % der Tumorzellen, die in der Klinik zur Stratifizierung genutzt wird, schlecht mit dem OS korrelierte. Hingegen erwies sich eine starke PD1-/PD-L1-Interaktion als mit einem deutlich besseren Ansprechen assoziiert. Das mediane Überleben betrug 31 vs. 10 Monate im Fall einer geringen Interaktion (p < 0,0001). Die Korrelation war besonders ausgeprägt bei Anwendung von PD(-L)1-Hemmern in der Erstlinie.
Die funktionelle Bestimmung der PD1-/PD-L1-Interaktion scheint ein deutlich besserer prädiktiver Biomarker als die PD-L1-Expression zu sein, resümieren die Autor:innen. Daraus ergeben sich zweierlei Vorteile für die Betroffenen: 24 % der Studienteilnehmenden wären aufgrund einer geringen PD-L1-Expression von der Therapie ausgeschlossen worden – sie wiesen aber eine hohe PD1-/PD-L1-Interaktion auf. Auf der anderen Seite gab es Erkrankte mit hoher PD-L1-Expression und geringer Interaktion zwischen den beiden Molekülen. Sie zogen entsprechend keinen Nutzen aus der Therapie, die immerhin erhebliche Toxizität verursachen kann.
Quelle:
Sánchez-Magraner L et al. J Clin Oncol 2023; DOI: 10.1200/JCO.22.01748
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