
Kombination aus Tusamitamab-Ravtansine und Pembrolizumab auf dem Prüfstand

Rund 25 % der nicht-plattenepithelialen NSCLC weisen eine hohe Expression des Oberflächenbiomarkers CEACAM5 auf, der mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Tusamitamab-Ravtansine adressiert werden kann. In einer vorangegangenen Phase- 1/2-Studie mit stark vorbehandelten Patient:innen besaß die Substanz eine gute Antitumor-Aktivität. Möglicherweise lässt sich diese durch die Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren weiter steigern – eine Strategie, die Forschende in der Phase-2-Studie CARMEN-LC05 prüfen.
Wie Prof. Dr. Dr. Luis Paz-Ares, Hospital Universitario 12 de Octubre, Madrid, berichtete, waren 25 Erwachsene mit fortgeschrittenem/metastasiertem, CEACAM5-positivem, nicht-plattenepithelialem NSCLC und einem ECOG-Status 0–1 unabhängig vom PD-L1-Status eingeschlossen. Randomisiert erhielten sie
- Tusamitamab-Ravtansine + Pembrolizumab (T2),
- Tusamitamab-Ravtansine + Pembrolizumab + Platin (T3) oder
- Tusamitamab-Ravtansine + Pembrolizumab + Platin + Pemetrexed (T4).
Das ADC wurde in zwei verschiedenen Dosierungen (150 mg/m2 oder 170 mg/m2 alle drei Wochen) gegeben.
Über alle drei Studienarme hinweg sprachen 52 % der Teilnehmenden partiell an, in 36 % der Fälle war die Erkrankung stabil und 12 % erlitten einen Progress. Das entsprach einer Krankheitskontrollrate von 88 % (Details siehe Tabelle).
| T2 | T3 | T4 | |||
---|---|---|---|---|---|---|
| 150 mg/m2 (n = 3) | 170 mg/m2 | 150 mg/m2 | 170 mg/m2 | 150 mg/m2 | 170 mg/m2 |
Partielle Response | 3 (100 %) | 0 | 2 (50 %) | 0 | 6 (50 %) | 2 (66.7 %) |
Stabile Erkrankung | 0 | 2 (100 %) | 2 (50 %) | 1 (100 %) | 3 (25 %) | 1 (33,3 %) |
Progress | 0 | 0 | 0 | 0 | 3 (25 %) | 0 |
ORR | 3 (100 %) | 0 | 2 (50 %) | 0 | 6 (50 %) | 2 (66,7 %) |
Krankheitskontrolle | 3 (100 %) | 2 (100 %) | 4 (100 %) | 1 (100 %) | 9 (75 %) | 3 (100 %) |
Die 25 Patient:innen wurden median für 24 Wochen behandelt. Bei 7 Teilnehmenden dauerte die Therapie mindestens 12 Monate an. Zum Zeitpunkt der Datenanalyse erhielten noch 11 Personen die Studienmedikation.
Das Sicherheitsprofil bezeichnete Prof. Paz-Ares als „handhabbar“. Eine Person entwickelte eine dosislimitierende Toxizität: Eine erhöhte Aspartat-Aminotransferase im Studienarm T4 unter 170 mg/m2 Tusamitamab-Ravtansine. Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen umfassten Nausea (44 %), Diarrhö (36 %) und Asthenie (32 %). Ereignisse ≥ Grad 3 erlitten 68 %; 16 % starben.
Letzteres wurden aber nicht mit dem ADC in Verbindung gebracht. Als relevante Nebenwirkung hob der Referent korneale therapiebedingte Ereignisse hervor, die bei 24 % der Teilnehmenden auftraten und mittels Dosismodifikationen behandelt werden konnten. Eine Pneumonitis/interstitielle Lungenerkrankung und eine periphere Neuropathie entwickelten 16 % (4 % vom Grad 3) bzw. 28 % (alle Grad 1–2).
Die Gabe des ADC + Pembrolizumab mit oder ohne Chemotherapie führe zu „signifikanten Anti-Tumor-Responses“, resümierte Prof. Paz-Ares. Wie er betonte, wurde das Ansprechen über alle PD-L1-Expressionslevel beobachtet. Die Studie dauert an, weitere Patient:innen werden rekrutiert.
Quelle: Kongressbericht Paz-Ares L. European Lung Cancer Congress 2023; Abstract 13MO; European Lung Cancer Congress 2023
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