Kombination aus Tusamitamab-Ravtansine und Pembrolizumab auf dem Prüfstand

ELCC 2023 Dr. Miriam Sonnet

Nicht-plattenepitheliale NSCLC kann mit Tusamitamab-Ravtansine gut behandelt werden, wie neue Studiendaten zeigen. Nicht-plattenepitheliale NSCLC kann mit Tusamitamab-Ravtansine gut behandelt werden, wie neue Studiendaten zeigen. © Karrrtinki – stock.adobe.com

Das ADC Tusamitamab-Ravtansine hat sich in Kombination mit Pembrolizumab +/- Chemotherapie zumindest in einer kleinen Patient:innengruppe mit fortgeschrittenem, CEACAM5-positivem NSCLC als wirksam erwiesen. Das Ansprechen bestand über alle PD-L1-Expressionslevel.

Rund 25 % der nicht-plattenepithelialen NSCLC weisen eine hohe Expression des Oberflächenbiomarkers CEACAM5 auf, der mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Tusamitamab-Ravtansine adressiert werden kann. In einer vorangegangenen Phase- 1/2-Studie mit stark vorbehandelten Patient:innen besaß die Substanz eine gute Antitumor-Aktivität. Möglicherweise lässt sich diese durch die Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren weiter steigern – eine Strategie, die Forschende in der Phase-2-­Studie ­CARMEN-LC05 prüfen.

Wie Prof. Dr. Dr. ­Luis ­Paz-Ares, Hospital Universitario 12 de Octubre, Madrid, berichtete, waren 25 Erwachsene mit fortgeschrittenem/metastasiertem, CEACAM5-positivem, nicht-plattenepithelialem NSCLC und einem ECOG-Status 0–1 unabhängig vom PD-L1-Status eingeschlossen. Randomisiert erhielten sie

  • Tusamitamab-Ravtansine + Pembrolizumab (T2),
  • Tusamitamab-Ravtansine + Pembrolizumab + Platin (T3) oder
  • Tusamitamab-Ravtansine + Pembrolizumab + Platin + Pemetrexed (T4).

Das ADC wurde in zwei verschiedenen Dosierungen (150 mg/m2 oder 170 mg/m2 alle drei Wochen) gegeben.
Über alle drei Studienarme hinweg sprachen 52 % der Teilnehmenden partiell an, in 36 % der Fälle war die Erkrankung stabil und 12 % erlitten einen Progress. Das entsprach einer Krankheitskontrollrate von 88 % (Details siehe Tabelle). 

 

T2

T3

T4

 

150 mg/m2

(n = 3)

170 mg/m2
(n = 2)

150 mg/m2
(n = 4)

170 mg/m2
(n = 1)

150 mg/m2
(n = 12)

170 mg/m2
(n = 3)

Partielle Response

3 (100 %) 

0

2 (50 %)

0

6 (50 %)

 2 (66.7 %)

Stabile Erkrankung

0

2 (100 %)

2 (50 %)

1 (100 %)

3 (25 %)

1 (33,3 %)

Progress

0

0

0

0

3 (25 %) 

0

ORR

3 (100 %)

0

2 (50 %)  

0

6 (50 %)

2 (66,7 %)

Krankheitskontrolle

3 (100 %)

2 (100 %)

4 (100 %)

1 (100 %)

9 (75 %) 

3 (100 %)

Die 25 Patient:innen wurden median für 24 Wochen behandelt. Bei 7 Teilnehmenden dauerte die Therapie mindestens 12 Monate an. Zum Zeitpunkt der Datenanalyse erhielten noch 11 Personen die Studienmedikation.

Das Sicherheitsprofil bezeichnete Prof. Paz-Ares als „handhabbar“. Eine Person entwickelte eine dosislimitierende Toxizität: Eine erhöhte Aspartat-Aminotransferase im Studienarm T4 unter 170 mg/m2 Tusamitamab-Ravtansine. Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen umfassten Nausea (44 %), Diarrhö (36 %) und Asthenie (32 %). Ereignisse ≥ Grad 3 erlitten 68 %; 16 % starben.

Letzteres wurden aber nicht mit dem ADC in Verbindung gebracht. Als relevante Nebenwirkung hob der Referent korneale therapiebedingte Ereignisse hervor, die bei 24 % der Teilnehmenden auftraten und mittels Dosismodifikationen behandelt werden konnten. Eine Pneumonitis/interstitielle Lungenerkrankung und eine periphere Neuropathie entwickelten 16 % (4 % vom Grad 3) bzw. 28 % (alle Grad 1–2).

Die Gabe des ADC + Pembrolizumab mit oder ohne Chemotherapie führe zu „signifikanten Anti-Tumor-Responses“, resümierte Prof. Paz-Ares. Wie er betonte, wurde das Ansprechen über alle PD-L1-Expressionslevel beobachtet. Die Studie dauert an, weitere Patient:innen werden rekrutiert.

Quelle: Kongressbericht Paz-Ares L. European Lung Cancer Congress 2023; Abstract 13MO; European Lung Cancer Congress 2023

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