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Toripalimab verlängert PFS und OS von NSCLC-Erkrankten

Der humanisierte monoklonale IgG4K-Antikörper Toripalimab bindet spezifisch an PD1 – jedoch an anderer Stelle als Nivolumab und Pembrolizumab. In präklinischen Untersuchungen verursachte die Substanz eine stärkere Ausschüttung von Interferon g als Nivolumab, und in frühen klinischen Studien zeichnete sich eine vielversprechende Anti-Tumor-Aktivität beim fortgeschrittenen NSCLC ab.
Kolleg:innen um Dr. Zhijie Wang, Chinese Academy of Medical Sciences & Peking Union Medical College, schlossen in die Phase-3-Studie CHOICE-01 465 Patient:innen ohne nachweisbare EGFR- oder ALK-Mutationen aus 59 chinesischen Zentren ein. Die Teilnehmenden erhielten 2:1 randomisiert entweder Toripalimab oder Placebo zusätzlich zu vier bis sechs Zyklen einer Chemotherapie, gefolgt von einer Erhaltung mit dem PD1-Inhibitor oder Placebo alle drei Wochen. Stratifizierungsfaktoren umfassten PD-L1-Expressionsstatus, Histologie, Raucherstatus und Tumor-Mutationslast (TMB). Als primären Endpunkt definierten die Autor:innen das progressionsfreie Überleben nach RECIST v1.1 entsprechend der Beurteilung der Studienärzt:innen. Sekundäre Endpunkte waren OS und Sicherheit.
Toripalimab erwies sich im Hinblick auf das mediane PFS dem Placebo mit 8,4 Monaten vs. 5,6 Monate als signifikant überlegen. Die 1-Jahres-Raten betrugen 36,7 % vs. 17,2 %; damit halbierte sich das Risiko für Progression oder Tod (HR 0,49; 95%-KI 0,39–0,61; p < 0,0001). In der Interimsanalyse konnte der PD1-Antikörper auch beim OS punkten, wobei der Medianwert im Prüfarm noch nicht erreicht wurde gegenüber 17,1 Monaten in der Kontrolle (HR 0,69; 95%-KI 0,53–0,92; p = 0,0099); die 24-Monats-Raten betrugen 51,2 % versus 33,9 %. Zu Nebenwirkungen vom mindestens Grad 3 kam es in beiden Armen ähnlich häufig.
Nicht-Plattenepithelkarzinome schneiden besser ab
Eine Auffälligkeit beim OS: Hier schienen vor allem Patient:innen mit Nicht-Plattenepithelkarzinomen zu profitieren (HR 0,48; 95%-KI 0,32–0,71), während sich bei denjenigen mit squamösen Tumoren kein Unterschied zeigte (HR 0,99; 95%-KI 0,67–1,48). Eine Erklärung dafür könnte die hohe Cross-over-Rate im Placeboarm dieser Subpopulation von 71,2 % sein.
Der PD-L1-Expressionsstatus spielte hinsichtlich der Wirksamkeit keine Rolle. Allerdings schnitten von den 394 Patient:innen, für die Ergebnisse zur TMB vorlagen, diejenigen mit hohen Werten signifikant besser ab: Sie erreichten unter Toripalimab ein medianes PFS von 13,1 Monaten versus 5,5 Monate mit Placebo (p für Interaktion = 0,026). Auch Personen mit Mutationen im fokale-Adhäsion-PI3K-Akt-mTOR-Signalweg erzielten mit dem PD1-Antikörper ein besseres PFS und OS (p für Interaktion ≤ 0,001).
Vielversprechende Kombination
Die Kombination aus Toripalimab und Chemotherapie verbessert PFS und OS von Erkrankten mit nicht vorbehandeltem, fortgeschrittenem NSCLC signifikant, resümieren die Autor:innen. Das Sicherheitsprofil sei handhabbar. Dass die Ergebnisse mit dieser rein chinesischen Population auch auf kaukasische Personen übertragbar sein dürften, legt etwa eine Metaanalyse der FDA nahe, die in anderen großen Studien mit Checkpoint-Inhibitoren keine Unterschiede zwischen asiatischen und nicht-asiatischen Patient:innen gefunden hatte.
Quellen:
Wang Z et al. J Clin Oncol 2022; DOI: 10.1200/JCO.22.00727
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