Kostentreiber Alzheimerbehandlung

Michael Brendler

Diese Schätzungen seien immer noch konservativ, schreiben die Autoren. Diese Schätzungen seien immer noch konservativ, schreiben die Autoren. © Marharyta – stock.adobe.com

Was kommt auf die US-amerikanischen Krankenkassen zu, wenn das Alzheimermedikament Lecanemab in breiter Front zum Einsatz kommt? Ein Wissenschaftlerteam hat nachgerechnet – und kommt auch Mehrkosten im Bereich von mehreren Milliarden US-Dollar.

Anfang Januar hat die Food and Drug Administration (FDA) in den Vereinigten Staaten das Alzheimermedikament Lecanemab im Rahmen des sogenannten Accelerated-Approval-Verfahrens zugelassen. Noch in diesem Jahr könnte die reguläre Zulassung folgen, prognostizieren Julia Arbanas von der University of California in Los Angeles und Kollegen. Die Wissenschaftler haben abgeschätzt, was angesichts der veranschlagten Jahrestherapiekosten von rund 24.500 Dollar pro Patient auf die US-amerikanischen Versicherungen zukommt.

Bei mindestens 85.687 der 44 Millionen durch Medicare versicherten US-amerikanischen Senioren müsste die Krankenkasse die Kosten einer Therapie mit Lecanemab übernehmen, berechneten sie aufgrund von Studiendaten und Expertengutachten. Dies brächte jährlich fast zwei Milliarden Dollar Mehrkosten mit sich, inbegriffen der Therapiefolgekosten etwa durch MRT zum Ausschluss von Hirnblutung und -schwellung als möglicher Nebenwirkungen. Bei einem Anstieg der Krankheitsrate um 25 % würden die jährlichen Mehrkosten auf knapp fünf Milliarden Dollar steigen.

Diese Schätzungen seien immer noch konservativ, schreiben die Autoren. Zum Beispiel sei nicht absehbar, wie sich die Zulassung auf das Verhalten von Ärzten und Patienten auswirkt.

Quelle: Arbanas JC et al. JAMA Intern Med 2023; DOI: 10.1001/jamainternmed.2023.1749

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