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Cartoon Praxismanagement
Krebskranken droht Armut: Bei beruflicher Wiedereingliederung liegt noch viel im Argen

Bei Menschen im „erwerbsfähigen Alter“ zwischen 25 und 64 Jahren ereignen sich jährlich rund 165 000 maligne Neuerkrankungen. Damit verbunden ist ein hohes Risiko für Arbeitslosigkeit, Frühberentung und Armut, erklärte Rainer Göbel, Leukämie- und Lymphom-Selbsthilfe Berlin. Jeder dritte Betroffene kehrt später nicht wieder in den Beruf zurück.
Zurück ins Arbeitsleben nach Krebs …
Teilerwerbsminderungsrente wird selten genutzt
Insgesamt gibt es diesbezüglich zu wenig Unterstützungsmöglichkeiten und Informationen, vor allem für jüngere Patienten, so der Referent. Das Hamburger Modell* kann hilfreich sein, ist aber laut Göbel zu unflexibel. Ein Knackpunkt ist, dass es nur greift, wenn Betroffene binnen 18 Monaten wieder in den Beruf einsteigen. Gerade bei Krebserkrankungen, die zunehmend zu chronischen Leiden werden, dauern Therapie und Rehabilitation oft deutlich länger. „Es ist verschwendetes Potenzial, wenn man diese Menschen nicht wieder arbeiten lässt.“ Er kritisierte außerdem, dass gesetzliche Krankenversicherungen immer häufiger versuchen, Patienten in die Frührente abzudrängen. Sie machen sich dabei zunutze, dass laut § 116 SGB VI der Antrag auf Rehabilitationsleistungen unter bestimmten Bedingungen als Rentenantrag gilt. Dass stattdessen auch eine Teilerwerbsminderungsrente beantragt werden kann, wissen viele der Betroffenen nicht. Deshalb wird diese Möglichkeit selten genutzt und seitens der Rentenversicherung häufig restriktiv gehandhabt. Jüngere Patienten, die noch keinen Rentenanspruch erworben haben, fallen auch hier hinten runter. Abschließend formulierte Göbel Verbesserungsansätze, die zwar das Problem nicht endgültig lösen werden, Betroffenen aber wichtige Hilfe leisten könnten:- Frühe Beratung und Betreuung für die berufliche Zukunft
- Information und Betreuung durch Soziallotsen schaffen
- Hochwertige Teilzeit- und Minijobs, um Erfahrung und Qualifikation zu bewahren
- Bessere Unterstützung von Arbeitgebern
- Auffang- und Vermittlungsgesellschaften, um den Wiedereinstieg zu erleichtern
* Stufenweise Wiedereingliederung
Göbel R et al. Ocol Res Treat 2018; 41 (suppl 4): V98
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