Long-COVID trifft eher das weibliche Geschlecht

Dr. Angelika Bischoff

In vielen Studien hat sich gezeigt, dass eine akute Infektion mit SARS-CoV-2 bei Männern schwerer verläuft. In vielen Studien hat sich gezeigt, dass eine akute Infektion mit SARS-CoV-2 bei Männern schwerer verläuft. © Studio Romantic - stock.adobe.com

In vielen Studien hat sich gezeigt, dass eine akute Infektion mit SARS-CoV-2 bei Männern schwerer verläuft und häufiger letal endet als bei Frauen.

Wie es mit Long-COVID im Geschlechtervergleich aussieht, untersuchte das Team um Dr. Dimpy Shah von University of Texas Health Science Center in San Antonio.

Es nutzte dafür Daten aus der amerikanischen RECOVER-Adult-Kohorte. In diesem Register werden die Langzeitfolgen einer COVID-Infektion prospektiv beobachtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten alle drei Monate Symptomfragebogen und werden einmal jährlich einer körperlichen Untersuchung mit Laboranalyse unterzogen. Zum Long-COVID-Beschwerdekomplex gehören Unwohlsein nach körperlicher Anstrengung, Fatigue, Schwindel, Palpitationen, Veränderungen des Geruchs- oder Geschmackssinns, chronischer Husten, Brustschmerzen, Atemnot oder Schlafapnoe.

Eingeschlossen in die aktuelle Auswertung wurden mehr als 12.000 Erwachsene, bei denen mindestens sechs Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion eine Untersuchung stattgefunden hatte. Es zeigte sich, dass das weibliche Geschlecht im Vergleich zum männlichen mit einem signifikant höheren Long-COVID-Risiko assoziiert war. Beim Index-Termin hatten 21% der Frauen und 16% der Männer Long COVID. Und Frauen litten durchschnittlich etwas stärker unter den Beschwerden. Im vollen Evaluationsmodell, das demographische, klinische und soziale Charakteristika einschloss, war das Risiko für Long COVID für Frauen um 31% erhöht. Im reduzierten Modell, das nur Alter, Rasse und Ethnizität berücksichtigte, betrug der Risikoanstieg 44%.

Das erhöhte Risiko beobachtete man in allen Altersgruppen mit Ausnahme der 18- bis 39-Jährigen. Bei Frauen zwischen 40 und 54 Jahren ließ es sich besonders häufig ermitteln.

Frauen werden auch von Langzeitfolgen anderer Virusinfektionen, z. B. EBV-Infektion häufiger betroffen als Männer, erklärt das Autorenteam. Aber nach den Daten dieser neuen Studie scheint der Geschlechterunterschied bei Long COVID noch größer zu sein.

Quelle: Shah DP et al. JAMA Netw Open 2025; 8: e2455430; doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.55430

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