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Lungenentzündung durch Ustekinumab

Die arzneimittelinduzierte Lungenerkrankung (DILD, drug-induced lung disease) ist eine seltene, nicht-infektiöse Pneumonie. Sie macht sich akut oder subakut, vereinzelt auch erst nach längerer Medikation mit teilweise schwerer Symptomatik bemerkbar. In Klinik und Bildgebung sind DILD nicht von anderen Pneumonien zu unterscheiden. Vor allem bei immunsupprimierten und älteren Patienten wird dann irrtümlich eine Infektion vermutet. Die Diagnosestellung erfolgt zum Ausschluss anderer Ursachen im Idealfall durch eine Biopsie.
Für zahlreiche Arzneimittel sind DILD bekannt; nun ergänzt der monoklonale Antikörper Ustekinumab diese Liste. Zugelassen ist der Interleukin-Antagonist für die Behandlung von Erwachsenen mit Psoriasisarthritis, mäßiger bis starker Plaque-Psoriasis in Monotherapie und kombiniert mit Methotrexat sowie unter bestimmten Bedingungen für die Therapie eines mittelschweren bis schweren Morbus Crohn.
Es gab zwölf Fälle nicht-infektiöser Pneumonien, bei denen ein Zusammenhang mit einer Ustekinumab-Therapie wahrscheinlich ist. Sieben der Patienten wurden stationär behandelt, einer musste beatmet werden. 75 % der Betroffenen zeigten die Nebenwirkung bereits nach 1–3 Injektionen, bei 58 % verschwand die Symptomatik nach Absetzen des Präparats. Ein Patient, der erneut Ustekinumab erhielt, reagierte auch im zweiten Therapieversuch.
Quelle: Brinker A et al. JAMA Dermatol 2019; 155: 221-224
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