Zwei Biologika mischen die Therapie der Colitis ulcerosa auf

Auch unter Anti-TNF-Biologika wie Infliximab oder Adalimumab erreicht ein sub­stanzieller Anteil der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa keine klinische Remission. Der Integrin-Antagonist Vedolizumab und der gegen die Interleukine 12 und 23 gerichtete Antikörper Ustekinumab sollen Abhilfe schaffen. Ustekinumab wird bereits zur Behandlung von Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und Morbus Crohn eingesetzt. Nun liegen auch die Phase-3-Daten zur Therapie der Colitis ulcerosa vor.¹

Einbezogen in die zweiphasige Studie waren 961 Patienten, die zunächst entweder eine i.v. Einzeldosis Ustekinumab (130 mg oder 6 mg/kgKG) oder Placebo erhielten. Verum-Patienten mit einer klinischen Response innerhalb von acht Wochen konnten die Studie im Rahmen der über 44 Wochen angelegten Erhaltungsphase fortsetzen – erneut randomisiert in Gruppen mit s.c. Ustekinumab alle 12 bzw. 8 Wochen oder Placebo.

In beiden Phasen war das Biologikum dem Placebo überlegen. In der Induktionsphase erreichten 15,6 % bzw. 15,5 % unter Verum und 5,3 % unter Placebo eine klinische Remission, in der Erhaltungsphase 38,4 % (alle 12 Wochen) bzw. 43,8 % (alle 8 Wochen) im Vergleich zu 24,0 % unter Placebo.

In einer Head-to-Head-Studie haben Forscher ­Vedolizumab mit dem TNF-α-Blocker Adalimumab bei 769 Colitis-ulcerosa-Patienten ver­glichen.² Nach 52 Wochen hatten im ­Vedolizumab-Arm mehr Patienten eine klinische Remission erreicht als unter dem TNF-Hemmer (31,3 % vs. 22,5 %). Eine endoskopische Verbesserung erzielten 39,7 % unter dem Integrin-Antagonisten im Vergleich zu 27,7 % in der Adalimumab-Gruppe. Vedolizumab wirkte besser bei anti-TNF-naiven Patienten. Allerdings war die Rate derer, die eine kortikoidfreie klinische Remission erreichten, unter Adalimumab höher (21,8 % vs. 12,6 %).

1. Sands BE et al. N Engl J Med 2019; 381: 1201- 1214; DOI: 10.1056/NEJMoa1900750
2. Sands BE et al. A.a.O.: 1215-1226; DOI: 10.1056/NEJMoa1905725