Mahlzeiteninsuline bei fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes im Direktvergleich

Friederike Klein

Das Mahlzeiteninsulin Insulin aspart wurde dahingehend optimiert, dass es schneller wirkt. Das Mahlzeiteninsulin Insulin aspart wurde dahingehend optimiert, dass es schneller wirkt. © iStock/msan10

Wirkt ein Insulinanalogon schneller, könnte es den postprandialen Glukoseanstieg besser abfangen. Dies wurde bei fortgeschrittenem Diabetes Typ 2 nun im Rahmen der Onset-9-Studie für Faster Insulin aspart und Insulin aspart untersucht.

Bislang war das ultraschnell wirksame Faster Insulin aspart in Kombination mit einem Basalinsulin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes untersucht worden, die zuvor noch nicht mit Insulin behandelt worden waren. In der Onset-9-Studie wurde dagegen die Wirksamkeit und Sicherheit bei 1091 Patienten mit fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes analysiert, die nach im Mittel 19,4 Jahren Erkrankungsdauer unter ihrem bisherigen Behandlungsregime keine gute glykämische Kontrolle erreicht hatten (HbA1c  ≤ 9 %) .

Blutzuckeranstieg nach Mahlzeiten im Vergleich

Wie Studienleiterin Dr. Wendy Lane vom Mountain Diabetes and Endocrine Center, Asheville, berichtete, wurde der primäre Endpunkt – die Nichtunterlegenheit des ultraschnell wirkenden Insulinanalogons gegenüber dem herkömmlichen Insulin aspart – erreicht: Der HbA1c-Wert verbesserte sich in beiden Gruppen über die 16 Studienwochen gegenüber dem Ausgangswert ähnlich deutlich und erreichte im Mittel 7,0 % bei Faster aspart und 6,96 % bei Insulin aspart.

Therapieoptimierung vorab

Zunächst erfolgte in einer zwölfwöchigen Vorlaufzeit eine Optimierung der Behandlung mit Basalinsulin. In beiden Studiengruppen erhielten die Patienten anschließend über 16 Wochen doppelt verblindet und randomisiert als Basistherapie Insulin degludec mit oder ohne Metformin und randomisiert entweder das schnell wirksame Faster aspart oder Insulin aspart als Bolusinsulin.

Zudem war in der Studie der postprandiale Glukoseanstieg von Interesse. Hierzu wurde in Woche 16 in beiden Mahlzeiteninsulin-Gruppen ein standardisierter Mahlzeitentest durchgeführt, bei denen das jeweilige Bolusinsulin zur Mahlzeit gegeben wurde. Der postprandiale Glukoseanstieg wurde erfasst und mit den Baselinewerten eines Mahlzeitentests aus Woche 0 verglichen. Der errechnete Behandlungsunterschied (estimated treatment difference; ETD) war eine Stunde nach der Mahlzeit mit -7,23 mg/dl (95%-Konfidenzintervall [KI] -11,92 – -2,55) unter Faster aspart signifikant unterschiedlich. Der Blutzuckeranstieg fiel unter Faster aspart somit geringer aus als mit Insulin aspart.

Auch Häufigkeit von Unter­zuckerungen untersucht

Als relevant bezeichnete Dr. Lane die bei Therapie mit Faster aspart gegenüber Insulin aspart reduzierten schweren oder über Blutzuckermessungen bestätigten Hypoglykämien. Hier ergab sich ein signifikant unterschiedliches Behandlungsverhältnis (estimated treatment ratio; ETR) zugunsten von Faster aspart mit einem ETR von 0,81 (95%-KI 0,68 – 0,97). Das Bolusinsulin Faster aspart reduzierte gegenüber Insulin aspart insbesondere Unterzuckerungen, die im Zeitraum von mehr als zwei Stunden nach einer Mahlzeit auftraten, berichtete die Referentin.

Kongressbericht: EASD 2019

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Das Mahlzeiteninsulin Insulin aspart wurde dahingehend optimiert, dass es schneller wirkt. Das Mahlzeiteninsulin Insulin aspart wurde dahingehend optimiert, dass es schneller wirkt. © iStock/msan10