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mCRC: Cetuximab plus Chemotherapie first-line bestätigt
Für Patienten mit RAS-Wildtyp (RAS-wt) ist der anti-EGFR-gerichtete Antikörper Cetuximab plus Chemotherapie-Dublette eine wirksame Option und der Chemotherapie klar überlegen. Die randomisierte Phase-III-Studie TAILOR aus China untermauert dies erstmals prospektiv bei RAS-wt-Patienten.
Signifikante Vorteile für Cetuximab/FOLFOX4 in TAILOR-Studie | Erstmals prospektive RAS-wt-Studie
Die Wirksamkeit der Erstlinientherapie mit FOLFOX4 plus Cetuximab wurde in der chinesischen TAILOR-Studie erstmals prospektiv bei Patienten mit metastasiertem CRC und RAS-Wildtyp (RAS-wt) untersucht, erläuterte Dr. Tianshu Liu, Universität Shanghai, die die Ergebnisse vorstellte. Diese sind konsistent mit den Daten aus der CRYSTAL- und der OPUS-Studie, die jeweils bei kaukasischen Patienten durchgeführt wurden und bei denen die all-RAS-Analyse retrospektiv erfolgte.
Doch auch für die multizentrische TAILOR-Studie waren zunächst KRAS-wt-Patienten randomisiert worden. Nachdem die Bedeutung der all-RAS-Testung bekannt war, erfolgte jedoch 2013 ein Amendment. Es wurden nur noch RAS-wt-Patienten in die beiden Studienarme randomisiert. Die modifizierte Intent-to-Treat-Population (mITT) bestand aus 393 RAS-wt-Patienten, die mit FOLFOX4 ± Cetuximab behandelt wurden.
Keine systemische Vortherapie für metastasierte Erkrankung
Alle Patienten hatten ein histolo-gisch bestätigtes, metastasiertes CRC vom RAS-wt mit mindestens einer messbaren Läsion im Computertomogramm oder MRT. Beide Therapiearme waren gut balanciert und damit auch gut vergleichbar, wie Dr. Liu betonte. Die Patienten durften für die metastasierte Erkrankung systemisch nicht vorbehandelt sein. Eine adjuvante Chemotherapie musste mindestens sechs Monate zurückliegen und eine oxaliplatinhaltige adjuvante Behandlung sogar mehr als neun Monate. Mehrheitlich wiesen die Patienten ein bis zwei Metastasenlokalisationen auf. Etwa ein Viertel der Patienten in beiden Studienarmen hatte eine auf die Leber begrenzte Metastasierung.
PFS um median fast zwei Monate verlängert
Primärer Studienendpunkt war die progressionsfreie Zeit (PFS). Hier zeigte sich ein statistisch signifikanter Vorteil für die zusätzlich mit Cetuximab behandelten Patienten. Median blieben sie 9,2 Monate ohne Progression im Vergleich zu 7,2 Monate der Patienten im Kontrollarm, die nur mit FOLFOX4 behandelt worden waren. Der Unterschied von median von ca. zwei Monaten entspricht einer relativen Risikoreduktion um 31 % (HR 0,69; p = 0,004). Die Auswertung erfolgte durch ein unabhängiges Expertengremium.
Signifikante Vorteile für die zu-sätzliche Cetuximab-Gabe zeigten sich auch bei der objektiven Ansprechrate, die über 20 % höher lag als im Kontrollarm (61,1 vs. 39,5 %; p < 0,001) sowie beim Gesamtüberleben der Patienten. Die Patienten im Cetuximab-Arm überlebten median 20,7 Monate und damit 2,9 Monate länger als die Patienten im Kontroll-arm mit 17,8 Monaten. Laut Dr. Liu ist das ein „klinisch bedeutsamer“ Unterschied – auch vor dem Hintergrund, dass nur knapp die Hälfte der Patienten in beiden Studienarmen eine Folgetherapie erhielt. Die relative Reduktion des Sterberisikos betrug 24 % (p = 0,02).
Es traten keine unerwarteten Ne-benwirkungen auf. Die Rate lag im Cetuximab-Arm jedoch höher. Wie von den EGFR-Antikörpern bekannt ist, stand die Hauttoxizität im Fokus, die bei einem Viertel der Patienten Grad ≥ 3 erreichte. Eine Neutropenie Grad ≥ 3 hatten 61,9 % der Patienten im Cetuximab/Chemotherapie-Arm vs. 43,2 % im Kontrollarm. Allerdings lag aufgrund der längeren progressionsfreien Zeit auch die kumulative Gesamtdosis im Cetuximab-Arm deutlich höher, da die Patienten jeweils bis zum Progress behandelt wurden, so keine inakzeptablen Nebenwirkungen auftraten.
Die Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit der cetuximabhaltigen First-line-Therapie erstmals prospektiv für Patienten mit metastasiertem CRC und RAS-wt, resümierte Dr. Liu. Insgesamt zeige sich eine konsistente Datenlage für den First-line-Einsatz von Cetuximab bei dieser Patientengruppe.
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