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MONARCH 3: Zweite geplante Interimsanalyse zeigt klare Wirksamkeitsvorteile

Auch, wenn der Grenzwert für formale Signifikanz bis dato nicht erreicht ist, sei die numerische OS-Verlängerung mit einem Delta von über einem Jahr deutlich und weise auf einen Vorteil zugunsten der endokrinen Kombination mit Abemaciclib hin, erläuterte Prof. Dr. Matthew P. Goetz, Department of Oncology, Mayo Clinic, Rochester. Für ihn sind die Ergebnisse eindeutig klinisch relevant.
In der zweiarmigen Phase-3-Studie MONARCH3 wurden fast 500 postmenopausale Patient:innen mit metastasiertem oder lokoregional rezidiviertem fortgeschrittenem HR+/HER2- Mammakarzinom 2:1 randomisiert und im Rahmen der Erstlinie mit einem nicht-steroidalen Aromatasehemmer (NSAH: Letrozol oder Anastrozol) plus/minus Abemaciclib behandelt. Die finale Auswertung zum primären Studienendpunkt, dem PFS, hatte nach median gut zwei Jahren Follow-up einen hochsignifikanten Vorteil zugunsten von Abemaciclib ergeben (medianes PFS: 28,2 Monate vs. 14,8 Monate; HR 0,540; p = 0,00002).
Besonderer Benefit bei viszeral metastasierten Tumoren
Die aktuellen OS-Daten unterstreichen die Wirksamkeit der endokrinen Kombination mit Abemaciclib, betonte Prof. Goetz. Nach jetzt median 5,8 Jahren betrug das mediane OS im Abemaciclibarm (ITT-Population) 67,1 Monate versus 54,5 Monate im Kontrollarm ohne Abemaciclib. Das Delta von 12,6 Monaten ergebe eine relative Risikoreduktion um etwa 25 % (HR 0,754; p = 0,0301). Der deutliche Trend zeige sich auch in den präspezifizierten Subgruppen – unter anderem für die Subgruppe der viszeral metastasierten Patient:innen (Stratifikationsfaktor) mit einem medianen Vorteil um 16,3 Monate (medianes OS: 65,1 Monate vs. 48,8 Monate; HR 0,708; p = 0,0392). Auch hier wurde der formale Grenzwert für Signifikanz noch nicht erreicht, betonte der Referent.
PFS weiterhin signifikant verlängert
Der im Median signifikante PFS-Vorteil aus der finalen Analyse persistiere nach einem medianen Follow-up von weiteren 3,6 Jahren (PFS: 29,0 Monate vs. 14,8 Monate; HR 0,518; p < 0,0001). Dies, so Prof. Goetz, sei ein vielversprechendes Signal mit Blick auf die finale Analyse des Gesamtüberlebens. Das chemotherapiefreie Überleben (CFS; ITT-Population) wurde durch die zusätzliche Abemaciclibgabe um median 16,1 Monate verlängert (mediane CFS: 46,7 Monate vs. 30,6 Monate; HR 0,636). Erfreulich sei, dass auch im Langzeitverlauf keine neuen Sicherheitssignale auftraten.
Finale OS-Analyse wird 2023 erwartet
Ein besseres Verständnis der Tumorbiologie sei notwendig, um die unterschiedlichen Phase-3-Studienergebnisse der CDK4/6-Inhibitoren zum OS zu verstehen, betonte die Diskutantin Prof. Dr. Meritxell Bellet, Vall D’Hebron Hospital, Barcelona. Die höchste klinische Evidenz habe derzeit der CDK4/6-Inhibitor Ribociclib, für den ein signifikanter OS-Vorteil gezeigt wurde. Abemaciclib könne 2023 mit der finalen OS-Analyse mit Ribociclib gleichziehen.
Quellen:
Goetz MP et al. ESMO 2022; Abstract LBA15
ESMO Congress 2022
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