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Rauf mit der CR-Rate!

Wie Dr. Fabien Moinard-Butot vom Institut de Cancérologie Strasbourg Europe berichtete, wurden in die retrospektive Auswertung Patient:innen eingeschlossen, die zwischen Mai 2015 und Mai 2022 die Diagnose eines mRCC mit Klarzeller-Histologie erhalten hatten und nach einer CPI-basierten Erstlinientherapie noch Residuen aufwiesen.
59 % der Betroffenen hatten eine duale Immuntherapie eralten, 30 % eine Kombination von CPI und TKI, 11 % andere CPI-basierte Regime. Nach der CPI-basierten Therapie lag die CR-Rate bei 11 %, 45 % der Tumoren zeigten ein partielles Ansprechen, sodass die Gesamtansprechrate 56 % betrug. Weitere 29 % der Patient:innen wiesen eine stabile Erkrankung auf, 15 % eine progrediente. Wesentliche Unterschiede im Ansprechen nach Art der CPI-basierten Behandlung gab es nicht.
Residuen lokal behandeln
Bei zehn Teilnehmenden wurden Residuen lokal therapiert. Dabei handelte es sich in vier Fällen um eine Nephrektomie, in zwei um zusätzlich eine retroperitoneale Lymphknotenresektion und in je einem Fall um eine Lungenresektion mit mediastinaler Lymphknotenentfernung bzw. alleinige Lungenresektion sowie eine Leberradioablation und eine alleinige retroperitoneale Lymphknotendissektion.
Eine Person mit zuvor stabiler Erkrankung nach CPI-Therapie entwickelte nach der Lokaltherapie noch eine Komplettremission, ebenso neun Patient:innen mit bis dato partieller Remission (PR). Damit war die Zahl der Menschen mit CR von 9 auf 19 Patient:innen und die CR-Rate von 11 % auf 24 % gestiegen, betonte Dr. Moinard-Bulot. Das CR hielt bei vielen an, die mediane Dauer war nach einem medianen Follow-up von 23,7 Monaten noch nicht erreicht.
Charakteristika
Das mediane Alter der Patient:innen lag bei 63 Jahren. 63 % wiesen eine intermediäre und 22 % eine schlechte Prognose nach den Kriterien des International Metastatic RCC Database Consortium (IMDC) auf. Nur 46 % waren zuvor einer Nephrektomie unterzogen worden.
Alle 10 Patient:innen hatten die systemische Therapie nach der Lokaltherapie beendet. Bei den neun Personen mit CR direkt nach CPI-basierter-Therapie war das nur bei drei Patient:innen der Fall. In beiden Gruppen hatten je zwei Erkrankte ein Rezidiv entwickelt, eine Person war unter dualer CPI gestorben.
Dr. Moinard-Butot räumte ein, dass eine retrospektive Studie von Patient:innen nur eines Zentrums ihre Limitationen hat. Dennoch empfiehlt er aufgrund der Ergebnisse, im multidisziplinären Tumorboard bei Residuen nach einer CPI-basierten Therapie eine Lokaltherapie als Option zu diskutieren. Prospektive Studien zu diesem Thema könnten mehr Sicherheit für die Therapieentscheidung bringen.
Quellen:
Moinard-Butot F et al. ASCO Genitourinary Cancers Symposium 2023, Abstract 601
ASCO Genitourinary Cancers Symposium 2023
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