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Multimodale Sonografie brachte Therapieentscheidung bei Pyelonephritis

Eine junge Frau stellte sich mit starken Flankenschmerzen und Fieber in der Notaufnahme vor. Bereits zwei Monate zuvor hatte sie unter ganz ähnlichen Beschwerden gelitten, verbunden mit einem leichten Brennen beim Wasserlassen, berichtete die 31-Jährige.
Aktuell hatte ihr der Hausarzt bei Verdacht auf Zystitis Amoxicillin verordnet, worunter sie allerdings starke Übelkeit und Bauchschmerzen entwickelt hatte, berichtet ein Ärzteteam um Prof. Dr. Konrad Stock, Abteilung für Nephrologie am Klinikum rechts der Isar in München. In der Vorgeschichte fanden sich viele Fernreisen, die Tumoranamnese war leer. Die in der Notaufnahme veranlassten Laboruntersuchungen ergaben erhöhte Werte für CRP, Leukozyten und Procalcitonin. Mittels Teststreifen fanden sich im Urin Leukozyten, Eiweiß, Blut und Bakterien. Bei erhöhtem Kreatininwert war die glomeruläre Filtrationsrate erniedrigt, entsprechend dem Bild einer akuten Nierenschädigung. Im Kontrastmittel-CT des Abdomens fielen eine Parenchymschwellung, Minderperfusion und ein hypodenser Parenchymdefekt der rechten Niere auf. Eine Passagestörung und eine Perforation konnten ausgeschlossen werden. B-Modus-, Farbdoppler- und Kontrastmittel-Sonografie zeigten ein balloniertes Parenchym mit Flüssigkeit am Oberpol, vereinbar mit einer abszedierenden Pyelonephritis. Zudem war ein kleiner Abszess am Mittelgeschoss-Oberpol-Übergang sichtbar. In der Blutkultur fanden sich am Folgetag E. coli.
Die Patientin erhielt eine testgerechte antibiotische Therapie, zuletzt mit Cotrimoxazol, unter der sie bald entlassen werden konnte. In der Kontrolluntersuchung sechs Wochen nach Erstdiagnose war die Frau beschwerdefrei. Sonografisch zeigte sich eine abklingende Pyelonephritis, die Laborwerte hatten sich normalisiert.
Die Bildgebung war nicht nur für die Diagnose wichtig, sie hatte auch die Entscheidung zur konservativen Behandlung des Abszesses ermöglicht, erläutern die Autorinnen und Autoren. Für die Beurteilung der verschiedenen Abszessstadien ist insbesondere die Kombination aus den B-Modus- und Kontrastmittel-Ultraschallbildern hilfreich, führen sie weiter aus. Grundsätzlich richte sich der Einsatz der verschiedenen bildgebenden Methoden nach der lokalen Verfügbarkeit und der vorhandenen Expertise.
Quelle: Stock KF et al. Bayerisches Ärzteblatt 2024; 79: 237
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