Multimorbide Patienten benötigen bestmögliche Prävention und Therapie

DGP-Kongress 2024 Elke Engels

Die Datenlage zeigt, dass eine SARS-CoV-2-Impfung auch gegen Long COVID schützen kann. Die Datenlage zeigt, dass eine SARS-CoV-2-Impfung auch gegen Long COVID schützen kann. © CREATIVE WONDER – stock.adobe.com

Präventive Impfungen gegen virale und bakterielle Infektionen sind für immunsupprimierte und vulnerable Patienten besonders wichtig. Prof. Dr. Martin Kolditz, Universitätsklinikum Dresden, ging unter anderem auf SARS-CoV-2 ein. 

„Hier konnten wir eine gewaltige globale Impfwirkung erzielen. Je nach Modell hat man den Daten zufolge 14–20 Mio. Todesfälle verhindern können.“ In Bezug auf Omikron habe man zudem die Zahl der schweren Verläufe deutlich reduziert. Aber die Impfwirkung halte nicht lange an, sodass regelmäßige Auffrischimpfungen wichtig seien, v.a. bei Risikopatienten. Analog zur Influenzaimpfung könne das beispielsweise mit einem variantenadaptierten Vakzin im Herbst geschehen. Kombinationen mit einem RSV-Impfstoff sind ebenfalls möglich, wobei diese Immunisierung nicht jährlich erforderlich ist.

„Wir haben mehrere Daten, dass die SARS-CoV-2-Impfung auch gegen Long COVID schützt“, so Prof. Kolditz. „Zudem belegen die aktuellen Studien, dass es durch die Impfung eine Reduktion der Long-COVID-Symptome von über 50 % gibt.“ Zur Hauptzielgruppe zählen neben Immunsupprimierten auch Patienten mit mehreren gesundheitlichen Problemen. „Was die STIKO leider nicht berücksichtigt – und das gilt für Influenza, Pneumokokkeninfektionen und COVID-19 –, sind die additiven Risiken der Patienten.“ Wer es auf fünf Komorbiditäten bringt, zeigt dem Experten zufolge z.B. ein viel höheres Risiko für einen schweren Verlauf nach COVID-19 als immunsuppressive Patienten.

Prof. Kolditz betonte, wie wichtig es sei, gerade bei der antiviralen Prävention und Therapie, multimorbide Patienten bestmöglich zu schützen und zu behandeln. Er kritisierte diesen Punkt in der aktuellen COVID-19-Leitlinie. „Hier wird zwar Hochrisikopatienten, insbesondere Immunschwachen, richtig Rechnung getragen, aber nicht den multimorbiden Patienten mit additiven Effekten.“

Wenn es bei Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf – egal ob mit oder ohne Impfung – dennoch zu einer SARS-CoV-2-Infektion kommt, gelte es, schnell zu handeln. „Es gibt gut wirksame antivirale Therapieoptionen.“ So wird in der 2024 aktualisierten S3-Leitlinie zu COVID-19 die Wirkstoffkombination Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid®) als Frühtherapie empfohlen. Bei Behandlungsstart innerhalb der ersten fünf Tage nach Symptombeginn konnte in Studien eine Risikoreduktion von 85,8 % erreicht werden. Für Remdesivir gilt die Leitlinienempfehlung innerhalb der ersten sieben Tage.

Quelle: Symposium „Pneumokokken, COVID-19 & RSV – wo stehen wir nach der Saison 2023/2024?“ anlässlich des DGP-Kongresses 2024; Veranstalter: Pfizer Pharma GmbH

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Die Datenlage zeigt, dass eine SARS-CoV-2-Impfung auch gegen Long COVID schützen kann. Die Datenlage zeigt, dass eine SARS-CoV-2-Impfung auch gegen Long COVID schützen kann. © CREATIVE WONDER – stock.adobe.com