Nagelpilz richtig vorbeugen und heilen

Sandra Casalini, Foto: thinkstock

Beim Nagelpilz handelt es sich um eine chronische Infektion der Zehen- oder Fingernägel. Für die Gesundheit ist er zwar nicht gefährlich, trotzdem ist er nicht nur kosmetisch störend: Eine Entzündung kann zu Schmerzen und eingewachsenen Nägeln führen. Ein Nagelpilz sollte also unbedingt behandelt werden.

Wenn etwas richtig zuverlässig ist, hat es in unserem Sprachgebrauch Hand und Fuß. Hände und Füße sind also die Körperteile, denen wir besondere Zuverlässigkeit attestieren. Aber gerade hier können unter Umständen ungebetene Gäste in unseren Körper eindringen: Spross-, Faden- oder Hefepilze. Die sogenannte Dermatophytose ist die häufigste Erkrankung des Nagels, bis zu 70 Prozent aller Menschen leiden mindestens einmal im Leben darunter.

Nagelpilz kann Finger- und Fußnägel befallen, wobei letztere etwa viermal häufiger betroffen sind. Er entsteht durch winzige Verletzungen – nicht selten aufgrund zu enger Schuhe – durch die Pilzerreger eindringen. Diese lauern primär in feuchtwarmer Umgebung. Die größte Ansteckungsgefahr droht also an Orten wie Schwimmbädern, Sauna oder Sporthallen. Wer hier verkehrt, ist stärker gefährdet. Die Häufigkeit von Nagelpilz steigt zudem im Alter und bei Menschen mit Durchblutungsstörungen, beispielsweise aufgrund von Diabetes.

Symptome: Brüchige, verfärbte, verdickte Nägel

Bei Pilzbefall werden die Nägel brüchig und splittern, sie verfärben und verdicken sich. "Dadurch kann sich die umliegende Haut entzünden. Dies verursacht Schmerzen und kann einen eingewachse­nen Nagel zur Folge haben", sagt Apothekerin Corinne Schmid von der Bellevue Apotheke in Zürich. Die Infektion kann sogar zur vollständigen Zerstörung des Nagels führen.

Am besten ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen. "Um eine Ansteckung zu vermeiden, empfehle ich, besonders in Schwimmbädern, stets Badeschuhe zu tragen", sagt Corinne Schmid. Auch gute Fußpflege und das Tragen von bequemem Schuhwerk kann Nagelpilz vorbeugen (siehe Kasten).

Laser, Lack oder Ernährungsumstellung?

Ist der Nagel erst einmal befallen, hilft meist nur eine Therapie. "Am besten ist eine systematische Behandlung durch die Einnahme von Tabletten", so Schmid. "Unterstützend oder falls nur der obere Nagelanteil befallen ist, helfen spezielle Lacke oder Lösungen zum Auftragen. Eine weitere Möglichkeit ist die Lasertherapie."

Letztere ist vielversprechend. Aufgrund diverser Studien wird von Erfolgsraten von über 80 Prozent ausgegangen. Allerdings ist noch nicht bis ins Detail geklärt, wie der Pilz genau eliminiert wird. Manche Experten gehen von thermalen Effekten aus, andere davon, dass Radikale freigesetzt werden, welche die Pilze zerstören.

Eine basische Ernährung kann dem Nagelpilz den Nährboden entziehen. Das heißt, dass so viele säurebildende Nahrungsmittel wie möglich vom Speiseplan gestrichen werden: Fleisch, Back- und Teigwaren, Kaffee, Zucker und Milchprodukte. Dafür sollte umso mehr frisches Obst und Gemüse konsumiert werden. "Allerdings kann mit einer Ernährungsumstellung allein eine Pilzerkrankung nicht geheilt werden", betont Apothekerin Corinne Schmid.

Apfelessig, Backpulver oder Zahnpasta?

Und was ist mit altbewährten Hausmitteln? So soll ein Gemisch aus Wasser und Apfelessig helfen, den lästigen Pilz loszuwerden. Manche schwören auch auf Backpulver oder Zahnpasta, die auf die infizierte Stelle aufgetragen werden. "Nagelpilz heilt nicht von alleine", warnt Corinne Schmid. "Eine Infektion sollte zwingend mit den beschriebenen Methoden behandelt werden. Hausmittel wie Apfelessig können unterstützend desinfizierend wirken. Von Backpulver oder Zahnpasta rate ich hingegen ab, da diese vorwiegend den Nagel austrocknen und keine Wirkung gegen Pilze aufweisen."


Quelle: MTCH public 2016

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